Nahost
Israel hat Hamas-Vorschlag für Geisel-Deal erhalten
In den zähen Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen prüft Israel nach eigenen Angaben einen neuen Vorschlag der islamistischen Hamas. Die Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten hätten dem israelischen Verhandlungsteam einen Kompromiss-Entwurf der Terrororganisation vorgelegt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Mittwoch mit. Israel werde den Vorschlag nun prüfen und den Vermittlern dann seine Antwort übermitteln.
Israel verstärkt Offensive im Gazastreifen
Nach dem massivsten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen seit Monaten hat die israelische Armee ihre Offensive in dem Palästinensergebiet verstärkt. Am Montag war nach Armeeangaben eine Raketensalve auf Israel abgefeuert worden, zu der sich der mit der radikalislamischen Hamas verbündete Islamische Jihad bekannte. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu sprach von einem „schwierigen Kampf“ im Gazastreifen.
USA warnt vor Eskalation zwischen Israel und Hisbollah
Israels Verteidigungsminister Yoav Galant hat während eines Besuchs in den USA erneut vor der atomaren Aufrüstung des Irans gewarnt „Die größte Bedrohung für die Zukunft der Welt ist der Iran“, sagte Galant nach Angaben seines Büros am Dienstag bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Lloyd Austin in Washington.
Israels Höchstgericht: Auch Ultraorthodoxe wehrpflichtig
Auch ultraorthodoxe, jüdische Männer müssen zum Wehrdienst in der israelischen Armee verpflichtet werden. Dies entschied Israels höchstes Gericht am Dienstag einstimmig. Das Urteil gilt als herber Rückschlag für die rechtsreligiöse Regierung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu. Es geht um 63.000 Männer.
Netanyahu: Schwere Kämpfe in Rafah kurz vor dem Ende
Die intensive Phase des israelischen Militäreinsatzes gegen die radikalislamische Hamas in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens wird Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu zufolge bald enden. „Die intensive Phase der Kämpfe gegen die Hamas steht kurz vor dem Ende“, sagte Netanyahu am Sonntag dem israelischen Sender Channel 14. Dies bedeute aber nicht, „dass der Krieg bald zu Ende ist“. Netanyahu äußerte sich auch zu einer möglichen Nachkriegsordnung im Gazastreifen.
Sprengstoffdrohne der Hisbollah startet Richtung Israel
Vor dem Hintergrund einer befürchteten regionalen Eskalation zwischen dem Libanon und Israel hat die pro-iranische Hisbollah nach eigenen Angaben eine „Sprengstoffdrohne“ in Richtung des Nachbarlandes gestartet. Ihre Kämpfer hätten einen „Luftangriff mit einer mit Sprengstoff beladenen Drohne“ auf eine israelische Armeestellung in dem Ort Beit Hillel gestartet, erklärte die Miliz am Sonntag in Online-Netzwerken.
Nahost – USA ziehen Flugzeugträger „Eisenhower“ aus Rotem Meer ab
Nach einem mehrmonatigen Einsatz als Reaktion auf den Hamas-Angriff gegen Israel haben die USA den Flugzeugträger „Dwight D. Eisenhower“ aus dem Roten Meer abgezogen. Das Schiff und der dazugehörige Verband befänden sich auf dem Rückweg in die USA, teilte das zuständige Regionalkommando Centcom am Samstag mit.
Palästinenser: 12 Tote bei israelischen Angriffen in Rafah
Bei Angriffen der israelischen Armee in Rafah im Süden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet worden. Israelische Panzer seien, flankiert von Kampfflugzeugen und Drohnen, am Mittwoch tiefer in den westlichen Teil der Stadt vorgedrungen, berichteten Einwohner und palästinensische Sanitäter. Dabei seien 12 Menschen ums Leben gekommen. Ob es sich dabei um Zivilisten oder Kämpfer handelte, war zunächst unklar.
Israels Premier Netanyahu löst Kriegskabinett offiziell auf
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat nach Angaben eines Regierungsvertreters sein sechsköpfiges Kriegskabinett aufgelöst. Der am Montag bekanntgewordene Schritt war weitgehend erwartet worden, nachdem der ehemalige General Benny Gantz vor gut einer Woche seinen Rücktritt aus dem im Zuge des Gaza-Kriegs zusammengestellten Gremiums erklärt hatte. Oppositionschef Gantz begründete das mit Meinungsverschiedenheiten über die Nachkriegsordnung für den Gazastreifen.
Israels Militär kündigt taktische Pausen im Süden Gazas an
Das israelische Militär hat eine täglich mehrstündige „taktische Pause“ seiner Aktivitäten im südlichen Teil des Gazastreifens verkündet. Die Unterbrechung gelte bis auf weiteres jeweils für die Zeit von 8 bis 19 Uhr (7 bis 18 Uhr MESZ) entlang der Straße, die vom Grenzübergang Kerem Shalom bis zur Salah-al-Din-Straße und dann weiter in den Norden führe, teilten die Streitkräfte am Sonntag mit. Die Entscheidung solle mehr Hilfslieferungen ermöglichen.
UNO-Sicherheitsrat unterstützt Plan für Waffenruhe
Der UNO-Sicherheitsrat hat sich für einen von US-Präsident Joe Biden vorgestellten mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausgesprochen. Eine entsprechende Resolution wurde vom mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Montag in New York angenommen. 14 Mitgliedsländer stimmten dem Entwurf zu, die Veto-Macht Russland enthielt sich.
Chaos und Gefechte bei Rettungseinsatz von Hamas-Geiseln
Nach der Befreiung von 4 israelischen Geiseln im Gazastreifen werden immer neue Einzelheiten des dramatischen Einsatzes bekannt. Israelische Spezialeinheiten drangen am Samstag am helllichten Tag in das Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens ein. Dort wurden nach Medienberichten vom Sonntag 3 männliche Geiseln im Alter von 22 bis 41 Jahren in einem Haus festgehalten, in rund 200 Meter Entfernung in einem anderen Haus eine 26-Jährige.
Papst setzt Hoffnungen auf Notfallgipfel in Jordanien
Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet am Sonntag einen eindringlichen Appell für den Frieden gerichtet. Der Heilige Vater erklärte, er setze große Hoffnungen in den für kommenden Dienstag in Jordanien geplanten internationalen Notfallgipfel für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen.
Armee befreit 4 Hamas-Geiseln
Israelische Spezialkräfte haben im Zentrum des Gazastreifens nach Armeeangaben vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas gerettet. Die am 7. Oktober vom Nova-Musikfestival Entführten seien am Samstag bei zwei Einsätzen im Flüchtlingsviertel Nuseirat befreit worden, teilte das Militär mit. Es handelt sich demnach um eine 25 Jahre alte Frau und drei Männer im Alter von 21, 27 und 40 Jahren.
Dutzende Tote bei Angriff Israels auf Schule im Gazastreifen
Israel hat am Donnerstag eine Schule im Gazastreifen angegriffen, in der sich nach israelischen Angaben eine Stellung der militanten Palästinenser-Organisation Hamas befand. Dabei seien Kämpfer getötet worden, die bei den Angriffen auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen seien. Etwa 20 bis 30 Kämpfer hätten sich in der Schule befunden, teilte das israelische Militär mit. Viele dieser Kämpfer seien bei dem Angriff getötet worden. Von zivilen Opfer wisse man nichts.
Iran gibt jemenitischer Houthi-Miliz seegestützte Raketen
Der Iran stellt der schiitischen Houthi-Miliz im Jemen seegestützte ballistische Raketen vom Typ Ghadr zur Verfügung. „Jetzt ist die Rakete (...) zu einer Waffe geworden, die die Interessen der Vereinigten Staaten und ihres wichtigsten Verbündeten in der Region, des zionistischen Regimes, ernsthaft gefährden kann“, meldet die halbstaatliche, iranische Nachrichtenagentur TASNIM. Mit zionistischem Regime ist in iranischen Medien und bei der Führung des Landes Israel gemeint.
Dutzende Tote bei Luftangriff auf Flüchtlingslager bei Rafah
Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds Zelte geflüchteter Zivilisten getroffen worden. Es habe bei dem Bombardement am Sonntag im Nordwesten der Stadt zahlreiche Tote und Verletzte gegeben, erklärte die Organisation auf der Plattform X. Ärzte im Gazastreifen sprachen von mindestens 28 Toten, die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde nannte mindesten 35 Todesopfer.
UNO-Gericht: Israel muss Rafah-Offensive stoppen
Der Internationale Gerichtshof (IGH) hat Israel angewiesen, die umstrittene Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens zu stoppen. Die humanitäre Lage im Gazastreifen habe sich weiter verschlechtert, erklärte das Gericht am Freitag. In Rafah sei sie inzwischen „katastrophal“. Eine Reaktion Israels lag zunächst nicht vor. Den Antrag beim IGH hatte Südafrika eingebracht. Er ist Teil einer umfassenderen Klage des Landes, in der Israel des Völkermords beschuldigt wird.
Ägypten droht mit Rückzug als Vermittler in Nahost
Ägypten droht, sich als Vermittler ganz aus den Friedensbemühungen im Gaza-Krieg zurückzuziehen. „Versuche, die ägyptischen Vermittlungsbemühungen in Frage zu stellen und zu beleidigen... könnten dazu führen, dass sich Ägypten komplett aus der Vermittlung im aktuellen Konflikt zurückzieht“, teilte Diaa Rashwan, Chef des staatlichen ägyptischen Informationsdienstes, in sozialen Medien mit. Die israelische Armee setzte in der Nacht ihre Angriffe auf den Gazastreifen fort.
Israel hat Rafah-Einsatzpläne offenbar eingeschränkt
Israel hat sein umstrittenes militärisches Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens Medienberichten zufolge an die Forderungen der verbündeten USA nach begrenzten Einsätzen angepasst. „Man kann durchaus sagen, dass die Israelis ihre Pläne aktualisiert haben. Sie haben viele der Bedenken, die wir geäußert haben, berücksichtigt“, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ in der Nacht auf Mittwoch einen ranghohen Beamten der US-Regierung.
IStGH beantragt Haftbefehl gegen Netanyahu und Hamas-Spitze
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, den israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant und gegen den Anführer der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Yahya al-Sinwar, beantragt. Das teilte der Gerichtshof am Montag in Den Haag mit. Der Chefankläger verfolgt Verbrechen während des Gaza-Krieges.
Israelisches Kabinett vor Zerfall - Gantz stellt Ultimatum
In Israel steht das nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas im Oktober gebildete Kriegskabinett vor dem Zerfall. Der führende Oppositionspolitiker Benny Gantz hat seinen Austritt aus dem Kabinett angedroht, sollte sich dieses nicht bis zum 8. Juni auf einen Sechs-Punkte-Plan im Gaza-Konflikt einigen können. Dieser Plan soll die Nachkriegsordnung für das Palästinensergebiet festlegen und auch die Befreiung orthodoxer Juden vom israelischen Militärdienst beenden.
Israel flog Luftangriff im Westjordanland
Während Israels Armee ihre Angriffe gegen die islamistische Hamas und andere bewaffnete Gruppen im Gazastreifen verstärkt, hat die Luftwaffe jetzt auch im Westjordanland sowie im Südlibanon zugeschlagen. Bei einem Luftangriff in Jenin im Westjordanland wurde ein gesuchter Terrorist getötet, teilte Israels Militär in der Nacht auf Samstag mit. Kurz zuvor wurde bei einem Luftangriff im Südlibanon ein Hamas-Offizier in seinem Auto getötet.
Erster Toter unter internationalen UNO-Beschäftigten in Gaza
Ein Mitglied der UNO-Sicherheitsdienste ist am Montag bei einem Angriff auf ein Fahrzeug im Gazastreifen getötet worden. Es handle sich um das erste Todesopfer unter den internationalen Beschäftigten der Vereinten Nationen seit dem 7. Oktober in dem Palästinensergebiet, sagte ein UNO-Sprecher. UNO-Generalsekretär António Guterres sei „zutiefst betrübt, vom Tod eines Mitarbeiters des United Nations Department for Safety and Security (UNDSS)“.
Mehr laden