Montag, 27. Mai 2024

Dutzende Tote bei Luftangriff auf Flüchtlingslager bei Rafah

Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds Zelte geflüchteter Zivilisten getroffen worden. Es habe bei dem Bombardement am Sonntag im Nordwesten der Stadt zahlreiche Tote und Verletzte gegeben, erklärte die Organisation auf der Plattform X. Ärzte im Gazastreifen sprachen von mindestens 28 Toten, die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde nannte mindesten 35 Todesopfer.

Rauchsäulen über Rafah. - Foto: © APA/AFP / EYAD BABA

Unklar sei, wie viele Menschen sich noch in eingestürzten oder brennenden Zelten befänden. Laut dem israelischen Militär sollen sich Geheimdiensterkenntnissen zufolge kurz zuvor bedeutende Hamas-Terroristen auf dem Gelände aufgehalten haben - zwei von ihnen seien getötet worden.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte über X mit, eine von ihr unterstützte medizinische Einrichtung in dem Gebiet habe nach dem Luftangriff auf das Flüchtlingslager „Dutzende Verletzte“ behandelt. Es seien mehr als 15 Tote zu der Klinik gebracht worden. „Wir sind entsetzt angesichts dieses tödlichen Vorfalls, der einmal mehr zeigt, dass es (im Gazastreifen) nirgends sicher ist“, erklärte die Organisation.

Das israelische Militär bestätigte über X, dass es einen Luftangriff auf ein Gelände der Hamas gegeben habe. Neben Jassin Rabia, dem maßgeblichen Kopf hinter den Terroraktivitäten der Islamistenorganisation im Westjordanland, sei auch das ranghohe Hamas-Mitglied Chaled Nagar getötet worden. Der Luftangriff sei im Einklang mit internationalem Recht erfolgt, erklärte das Militär weiter. Die Berichte, dass infolge des Luftangriffs ein Feuer ausgebrochen sei, bei dem Unbeteiligte verletzt worden seien, würden überprüft.

Der Rote Halbmond erklärte, das getroffene Gebiet sei eine der ausgewiesenen humanitären Zonen für jene Menschen, die wegen der israelischen Kampfhandlungen zur Evakuierung gezwungen gewesen seien. Die Angaben der Helfer und jene des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte Israel am Freitag verp flichtet, den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden. Entscheidungen des Weltgerichts sind bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen.

apa

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