Sonntag, 16. Juni 2024

Hamas im Grundsatz für US-Friedensplan in Nahost

Die radikal-islamische Hamas widerspricht Darstellungen, sie habe grundsätzliche Vorbehalte gegen den von US-Präsident Joe Biden befürworteten Nahost-Friedensplan.

Hamas-Chef Ismail Haniyeh. - Foto: © APA/AFP / -

„Die Hamas und die (palästinensischen) Gruppen sind zu einem umfassenden Abkommen bereit, das einen Waffenstillstand, den Rückzug aus dem Gazastreifen, den Wiederaufbau dessen, was zerstört wurde, und einen umfassenden Austausch von Häftlingen beinhaltet“, so Hamas-Chef Ismail Haniyeh in einer Fernsehansprache.

Er nahm damit Bezug auf zentrale Forderungen der USA. Haniyeh sagte am Sonntag dem arabischen TV-Sender Al-Jazeera, die Antwort seiner Bewegung entspreche den Grundsätzen des von Biden vorgestellten und dem UNO-Sicherheitsrat gebilligten Plans. Israel und seine Verbündeten seien jedoch nicht darauf eingegangen. Israel hatte erklärt, die palästinensische Terrororganisation habe dem US-Vorschlag widersprochen. US-Außenminister Antony Blinken hatte die Änderungsvorschläge der Hamas am Mittwoch in Doha als teilweise unrealistisch bezeichnet.

Der von Biden Ende Mai vorgestellte ambitionierte Entwurf eines Deals sieht zunächst eine vollständige und uneingeschränkte Waffenruhe von sechs Wochen vor. In diesem Zeitraum würde eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen. Im Gegenzug würden Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind. In der nächsten Phase würden die Kämpfe dann dauerhaft eingestellt und die verbliebenen Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase soll dem Entwurf zufolge der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Palästinensergruppen den Süden Israels überfallen, rund 1.200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Vermutet wird, dass sich noch rund 120 Geiseln in dem abgeschotteten Küstengebiet befinden. Wie viele von ihnen noch am Leben sind, ist unklar.

apa

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