Mittwoch, 26. Juni 2024

USA warnt vor Eskalation zwischen Israel und Hisbollah

Israels Verteidigungsminister Yoav Galant hat während eines Besuchs in den USA erneut vor der atomaren Aufrüstung des Irans gewarnt „Die größte Bedrohung für die Zukunft der Welt ist der Iran“, sagte Galant nach Angaben seines Büros am Dienstag bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Lloyd Austin in Washington.

Zuletzt nahm die Intensität der Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah deutlich zu. - Foto: © APA/afp / RABIH DAHER

Austin warnte vor der Gefahr eines Krieges zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon und forderte eine diplomatische Lösung des Konflikts.

„Jetzt ist es an der Zeit, die Verpflichtung der amerikanischen Regierungen während der vergangenen Jahre umzusetzen – das Versprechen, den Iran am Besitz von Atomwaffen zu hindern.“ Die Zeit laufe aus, sagte Galant. Israel warnt schon seit langem vor der nuklearen Aufrüstung Teherans. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas vor fast neun Monaten haben verschiedene proiranische Gruppen sowie der Iran selbst das Land mit Raketen, Granaten und Drohnen angegriffen.

Seit 8 Monaten Gefechte zwischen Israel und Hisbollah

Nachdem Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu die US-Regierung kürzlich in einem Video wegen einer zurückgehaltenen Waffenlieferung verbal angegriffen hatte, lobte Galant am Dienstag die Zusammenarbeit bei der Verteidigung Israels „gegen einen massiven Angriff des Irans und seiner Stellvertreter“. Israel und die USA arbeiteten auch zusammen, um angesichts der Gefechte an Israels Nordgrenze eine Übereinkunft zu erreichen. „Aber wir müssen auch die Bereitschaft für jedes mögliche Szenario besprechen.“

Zuletzt deutlich intensivere Gefechte

Seit mehr als 8 Monaten beschießen sich Israel und die vom Iran unterstützte, libanesische Schiitenmiliz Hisbollah nahezu täglich. Zuletzt nahm die Intensität der Gefechte deutlich zu. Washington bemüht sich um eine diplomatische Lösung des Konflikts – bisher ohne Erfolg. Israel will, dass sich die Miliz gemäß einer UN-Resolution hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht. Notfalls sei Israel auch zu einem größeren Militäreinsatz bereit, warnte Galant kürzlich. Laut einem Bericht des US-Senders CNN versicherten ranghohe US-Repräsentanten Mitgliedern einer israelischen Delegation, dass die USA Israel volle Rückendeckung geben würden, sollte ein größerer Krieg mit der Hisbollah ausbrechen.

Hisbollah droht mit Krieg

„Die Provokationen der Hisbollah drohen, das israelische und das libanesische Volk in einen Krieg zu ziehen, den sie nicht wollen, und ein solcher Krieg wäre eine Katastrophe für den Libanon, und er wäre verheerend für unschuldige israelische und libanesische Zivilisten“, sagte Austin, der sich „äußerst besorgt“ über die Zunahme der Raketenangriffe der Hisbollah auf Israels Norden und die jüngste Zunahme der Spannungen zeigte.

Austin forderte Galant auch auf, die israelischen Bemühungen zum Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung und der humanitären Helfer im Gazastreifen zu verstärken. Israel befinde sich in einem harten Kampf gegen „einen grausamen und unbarmherzigen Feind“, aber man könne in einem Krieg nur gewinnen, wenn man die Zivilbevölkerung schütze. „Daher muss Israel weiterhin mehr für den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen tun, und das ist sowohl eine moralische Notwendigkeit als auch ein strategisches Gebot.“

apa/dpa

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