Freitag, 13. September 2024

VIDEO | „Winterwunderland“: Südtirol im Bann von Schnee und Wind

18 Grad Celsius bei sonnigem Wetter am Mittwoch – Temperaturen am Gefrierpunkt und Schnee am Donnerstag: So geschehen in Toblach. „Diese Wetterumstellung war besonders markant“, sagt Landesmeteorologe Dieter Peterlin. „Erst am Sonntag kommt es zu einer Wetterbesserung“, lautet seine Prognose. Bis dahin bleibt Südtirol im Bann von Wind, Kälte und Schnee.

Man ist gut beraten, dieser Tage warme Kleidung zu tragen – das gilt wohl auch für die tierischen Bewohner Südtirols. Während es am Alpenhauptkamm weiter schneit, drückt im restlichen Land der Nordwind weiter die Temperaturen weiter nach unten. - Video: stol

Von:
Michele Manca

„Winter Wonderland, der erste Schnee ist immer etwas Besonders“, weiß Peterlin – doch „heuer fiel er besonders früh“.

Auch die Schafe wurden vom Neuschnee überrascht – hier auf Col Pradat auf 2000 Metern Meereshöhe im Gadertal.

Noch mehr Schnee am Alpenhauptkamm – starke Böen im Rest des Landes

Im Laufe des heutigen Freitags verstärkt sich der Nordstau, „das heißt konkret: Am Alpenhauptkamm wird der Schneefall allmählich kräftiger.“ Im restlichen Land nehme der Wind immer mehr Fahrt auf, so Peterlin – „teils mit starken Böen von 50 bis 70 Stundenkilometer, in höheren und exponierten Lagen auch deutlich mehr.“

Wintereinbruch auf 1800 Metern auf Palmschoß unterhalb der Plose. Hier im Bild von links aus Peitlerkofel, Aferergeisler und die Geislergruppe in Villnöß. - Foto: © Alex Graffonara



Der Landesmeteorologe resümiert den Wintereinbruch vom Donnerstag: „Das Mittelmeertief und die kalte Polarluft kamen pünktlich und haben vor allem im Osten Südtirols den ersten Wintereinbruch bis in Tal gebracht.“

Kühe im Neuschnee – hier auf der Seiser Alm. - Foto: © Irene Mahlknecht



So hat es u. a. im oberen Pustertal, in Gröden und im Gadertal geschneit. Bereits am Donnerstagabend maß man auf 2000 Metern eine Schneehöhe von 20 bis 25 Zentimetern – und in der Nacht auf Freitag fiel noch mehr Schnee.

Auch in Toblach hat es geschneit. - Foto: © Erna Tschurtschenthaler

Windspitzen von bis zu 70 km/h in Meran

Indes blieb es in den Tälern trocken, allerdings registrierte man mit dem Nordwind „Windspitzen von 70 Stundenkilometern in Meran, gefolgt von Salurn mit 69 km/h und Mühlen in Taufers mit 64 km/h“, so Peterlin.

Die aktuelle Wetterumstellung war besonders markant, denn es hat innerhalb von nur 24 Stunden südtirolweit 15 bis 20 Grad abgekühlt.
Landesmeteorologe Dieter Peterlin


Sein Fazit: „Ein Kälteeinbruch im September samt Schnee ist eigentlich nichts Außergewöhnliches, kann schon mal vorkommen. Diese aktuelle Wetterumstellung war allerdings besonders markant, denn es hat innerhalb von nur 24 Stunden südtirolweit 15 bis 20 Grad abgekühlt. In Toblach wurden gestern noch 18 Grad Celsius gemessen, heute Nachmittag hat es bei 0 Grad geschneit.“

Neuschnee auch in Antholz - Foto: © Rosa Bachmann

Wetterbesserung am Sonntag

Und so geht es weiter: Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich auf den Alpenhauptkamm, während es im Süden trocken bleibt. Am Freitag und Samstag schneit es also entlang der Grenze zu Nordtirol, „besonders vom Brenner ostwärts Richtung Ahrntal“, erklärt der Wetterfrosch. „Im Süden weht weiterhin kühler und kräftiger Nordwind. Erst am Sonntag kommt es zu einer Wetterbesserung und zumindest zu einer leichten Erwärmung.“

Winterlich schaut es in Kasern im hintersten Ahrntal aus.



Schneit es auch bei Ihnen zuhause? Dann schicken Sie uns ihr Schneefoto: Einfach an redaktion@stol.it.

Mehr zum Wetter in Südtirol lesen Sie hier auf der STOL-Wetterseite.

mic

Mehr zu diesem Thema
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden