Die Wahrscheinlichkeit bei einem Ausflug in der Region auf einen Bären zu treffen, wird immer größer. Umso wichtiger ist es, sich zu informieren, wie man sich bei einer Begegnung verhalten sollte. Denn Bären sind zwar gefährlich, aber in den seltensten Fällen endet ein Zusammentreffen tödlich.

Nach dem Bärenangriff im Trentino haben einige internationale Medien auch Südtirol mit der Attacke in Angriff gebracht. Hat das bereits Folgen? Im Interview nimmt der Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV), Manfred Pinzger, Stellung.

Die erneute Attacke eines Trentiner Bären auf einen Menschen sorgt bis weit über die Region hinaus für Schlagzeilen – auch in der in Deutschland meistgelesenen überregionalen Zeitung, der BILD. Auf der RTL-Webseite wird dabei zeitweise sogar das Trentino mit Südtirol verwechselt.

Zwischen 86 und 120 Bären sowie über 20 Junge halten sich schätzungsweise im Trentino auf. „Die Dunkelziffer ist bestimmt viel höher“, erklärt der Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbands, Benedikt Terzer. Es sei nicht möglich, alle Exemplare, die sich auf dem Territorium aufhalten, genau zu zählen. Fakt ist aber: Die Tiere sind nicht nur im Trentino, sondern auch in Südtirol unterwegs.

Im Fall der 19-jährigen Maria Diana, die in Rumänien von einem Bären getötet wurde, kommen weitere schockierende Details ans Licht. Sowohl die junge Frau als auch ihr Freund hatten parallel die Notrufnummer 112 gewählt. Die Anrufe der beiden und die letzten verzweifelten Worte Maria Dianas werden die Mitarbeiter der Notrufzentrale niemals vergessen.

Nachdem am Dienstag ein 43-jähriger Franzose bei einer Bärenattacke erheblich verletzt worden ist, kommen neue Details zum jüngsten Bärengriff im Trentino ans Licht: Der Tourist, der Verletzungen an Händen und Beinen davongetragen hat, schildert die bangen Momente.

Beim gestrigen Bärenangriff im Trentino handelt es sich bekanntlich nicht um den ersten Fall: In den vergangenen 10 Jahren wurden insgesamt 11 Menschen von Großraubtieren dieser Art attackiert. Nun kam es aber erstmals zu gleich 2 Vorfällen innerhalb von nur einer Woche.

Nach dem wiederholten Bärenangriff im Trentino und den fast täglichen Wolfsrissen in Südtirol hat der SVP-Senator Meinhard Durnwalder im römischen Senat eine Gesetzesänderung eingebracht. Damit soll nun endlich etwas weitergehen in der leidigen Geschichte rund um die Großraubtiere in Südtirol.

„Hier wird mit der Sicherheit der Bevölkerung auf fahrlässigste Art und Weise gespielt. Hier wird die Berglandwirtschaft in Südtirol mutwillig zu Grabe getragen. Und es gibt immer noch keine plausible Antwort darauf, warum nicht endlich gehandelt wird.“ Ein Kommentar von STOL-Ressortleiter Arnold Sorg.

„Jeder getötete oder verletzte Mensch ist einer zu viel und durch nichts zu rechtfertigen“ sagt der Präsident von Wolfstop Europe, Gerhard Fallent. Vor gut einem Jahr wurde im Trentino der 26-jährige Andrea Papi beim Joggen von einem Bären attackiert und getötet. Zuletzt wurde die 19-jährige Maria Diana aus Iasi in Rumänien bei einem Bärenangriff getötet. Nun gab es im Trentino einen weiteren Bärenangriff. Soll es so weitergehen?

Die Staatsanwaltschaft Trient hat am Mittwoch den Antrag auf Abweisung der Klage wegen Totschlags gegen den Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti und den Bürgermeister von Caldes, Antonio Maini, im Zusammenhang mit der Tötung von Andrea Papi durch den Bären JJ4 unterzeichnet. Nun meldet sich der Vater des Opfers mit einer emotionalen Botschaft zu Wort.

In Sopramonte, einem kleinen Ort unweit von Trient, nur 7 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt, geht die Angst um: Höchstwahrscheinlich ein Bär hat dort in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag den beliebten Esel Olmo gerissen – dieser war in ganz Sopramonte (2900 Einwohner) bekannt. Das Gehege des Esels befindet sich nur 20 Meter entfernt vom Kinderspielplatz – und 10 Meter neben den Häusern.

Die Eltern von Andrea Papi, jenem 26-Jährigen, der im vergangenen Jahr im Trentino von der Bärin JJ4 angegriffen und getötet wurde, lassen ihren Worten Taten folgen: Nachdem sie rechtliche Schritte wegen Beleidigungen und Unterstellungen im Netz angekündigt hatten, hat die Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen gegen 18 Personen abgeschlossen.

Kaum jemand kennt die Wälder im Trentino so gut wie Matteo Zeni. Wenn der Förster seine Runden durch die bergige Gegend westlich von Trient geht, dann weiß er genau, an welcher Ecke, in welcher Schlucht oder in welcher Höhle sich Bären aufhalten können. Zeni erzählt von seiner Liebe und Faszination für die braunen Giganten, aber auch von unschönen Begegnungen mit ihnen, die jedoch immer glimpflich ausgegangen sind.

Es war Anfang April, als Andrea Papi (26) von der Bärin JJ4 in Caldes im Trentino angegriffen und getötet wurde. Nun meldet sich sein Vater erneut zu Wort: „Die Verantwortlichen sollen zurücktreten.“

„Es war extrem schmerzhaft, der Bär hat mich skalpiert“: Der deutsche Tierfilmer Andreas Kieling hat sich in den Sozialen Medien zu Wort gemeldet, nachdem er dort am Sonntag öffentlich gemacht hatte, dass ihn ein Bär in den Karpaten attackiert und schwer verletzt habe. „Danke für die Genesungswünsche!“

Der Vorfall hat international für Aufsehen gesorgt: Ein Bär hat sich nachts in Völser Ried auf ein geparktes Auto gestürzt und – offenbar angelockt von süßen Düften aus dem Motorraum – versucht, dieses zu knacken wie eine Konservendose. Der Schaden ist groß. Die Frage bleibt: Wer zahlt? s+ hat 2 Versicherungsexperten gefragt.

3 Bären halten sich derzeit in Südtirol auf. Neueste Spuren fand man jetzt in Unterfennberg, vergangene Woche plünderte ein Bär Bienenstöcke in Montiggl. Seit der tödlichen Bärenattacke im Trentino ist die Verunsicherung auch hierzulande groß. Wir haben uns beim Biologen Wolfgang Dibiasi erkundigt, wie man einen Bärenangriff am ehesten überlebt und wie effektiv er verschiedene Waffen, die man einsetzen könnte, einschätzt.

Die Bärin „JJ4“, die in Caldes den 26-jährigen Andrea Papi vor rund 2 Wochen getötet hat, ist in der Nacht auf den heutigen Dienstag eingefangen worden. Was mit dem Tier nun geschieht, bleibt nach der Aussetzung der Abschussverordnung des Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti durch das Trentiner Verwaltungsgericht vorerst noch offen. „Wir hoffen auf die Aufhebung des Abschussverbotes“, hatte Fugatti am Montag erklärt.

Nach dem tragischen Tod des 26-jährigen Andrea Papi, der von einem Bären attackiert und getötet worden ist, schaltet sich nun auch der Bürgermeister von Trient, Franco Ianeselli, in die Debatte ein und kritisiert die Aussagen mancher Bürger aufs Schärfste: „Es braucht mehr Respekt für die ländliche Bevölkerung und die Bergbewohner“, sagt er.

„Es braucht eine Regulierung der Bären- und Wolfspopulation“, sagt der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann. „Managementpläne müssen jetzt sofort ausgearbeitet werden – für Bären in Südtirol und im Trentino, für Wölfe alpenweit.“

Nachdem Anfang April Wanderer unterhalb des Rittner Horns im Neuschnee Bärenspuren entdeckt hatten, deutet nun ein weiterer Vorfall darauf hin, dass sich der Bär noch immer in der genannten Gegend aufhält.

Nach der tödlichen Bärenattacke im Trentino fragen sich viele in Südtirol: Machen wir diesen Fehler auch bei den Wölfen – nämlich ihrer Vermehrung so lange zuschauen bis sie immer näher an den Menschen heranrücken und es dann gefährlich wird? Der bekannte Münchner Wildtierbiologe und langjährige Universitätsprofessor Wolfgang Schröder sagt, was sofort zu tun ist, um es nicht soweit kommen zu lassen.