Montag, 5. August 2024

Alles beim Alten: Kein Platz für 70 Trentiner Bären gefunden

Die Arbeitsgruppe beim Umweltministerium, bei dem das künftige Bärenmanagement im Trentino abgesteckt werden sollte, ist ohne Einigung mit Rom auseinandergegangen. Das Trentino wollte Änderungen am Interregionalen Aktionsplan zur Erhaltung der Braunbären in den Zentral- und Ostalpen „Pacobace“ erwirken, doch vorerst bleibt alles beim Alten.

Trient hatte vorrangig die Umsiedlung von 70 Bären, die man als überzählig ansieht, gefordert. - Foto: © Shutterstock

Die Arbeitsgruppe war nach dem tödlichen Bärenangriff auf Andrea Papi in Caldes eingesetzt worden (Hier lesen Sie mehr dazu).

Trient hatte vorrangig die Umsiedlung von 70 Bären, die man als überzählig ansieht, gefordert. Alternativ sollte es die Möglichkeit geben, die Tiere entnehmen zu können.

Umweltministerium: Umsiedlung in diesem Ausmaß nicht möglich

Laut Umweltministerium sei eine Umsiedlung in diesem Ausmaß nicht möglich – weder in benachbarte Alpenregionen noch in andere Länder, es gebe keine Verfügbarkeit. Auch dem Argument des Trentino, wonach eine Obergrenze für die Anzahl der Bären festgelegt werden könne und dass es vertretbar sei, 70 von ihnen zu erlegen,schloss sich das Ministerium nicht an.

Zum Antrag des Trentino auf mehr Autonomie beim Bärenmanagement bzw. einer Neudefinition des Pacobace wurde ebenfalls keine Einigung gefunden.

Eigenes Bärengesetz, das von Rom nicht angefochten wurde

Der Pacobaceplan sieht Maßnahmen sowohl gegen gefährliche Bären als auch gegen Schadbären vor. Die Entnahme ist aber nur möglich, wenn andere Maßnahmen nicht umsetzbar sind. Allerdings hat das Trentino inzwischen ein eigenes Bärengesetz verabschiedet, das von Rom nicht angefochten wurde.

Es sieht sowohl für heuer als auch für 2025 die Entnahme von maximal 8 Problembären vor. In diesem Sinne erfolgte kürzlich der Abschuss von Bärin KJ1 (Hier lesen Sie mehr dazu).

stol

Mehr zu diesem Thema
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden