Der Landeshauptmann hat aufgrund des neuen Landesgesetzes und mit Bezug auf die eingegangenen Gutachten und externen Bewertungen die Entnahme von 2 Wölfen im Gebiet um Kastelbell angeordnet. Es ist die zweite Abschussverordnung in Südtirol, die erste wurde bereits ausgesetzt.

Nach der Öffnung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Anfang letzter Woche war das Wolfsmanagement am heutigen Mittwoch Thema im EU-Parlament. In der Debatte mit Kommissarin Mairead McGuinness hat der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann dabei eine Änderung der entsprechenden EU-Richtlinie gefordert. „Der Schutzstatus des Wolfs ist zu ändern und die Zeit reif, den Mitgliedstaaten und den Ländern sehr viel mehr Spielraum im Wolfsmanagement einzuräumen“, so Dorfmann.

Die Tiroler Landesregierung hat am Mittwoch einen weiteren Abschuss eines Wolfes in Osttirol gemeldet. Damit wurden im Bundesland Tirol seit Juli 2023 insgesamt 3 Wölfe – 2 im Bezirk Lienz, einer im Bezirk Innsbruck-Land – abgeschossen.

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti äußert sich zur richterlichen Entscheidung, die Entnahme zweier Wölfe auszusetzen, die in den vergangenen Monaten zahlreiche Tiere gerissen hatten. Er zeigt sich empört und verständnislos.

Für die beiden Wölfe im Trentino, die Landeshauptmann Maurizio Fugatti zum Abschuss freigegeben hat, gibt es eine Schonfrist: Der Staatsrat hat entschieden, dass die Tiere bis zum 14. September nicht erlegt werden dürfen.

Die Wolfsrisse in Südtirol nehmen kein Ende. Nachdem erst kürzlich auf der Hofalm in Terenten eine Jungkuh totgebissen aufgefunden wurde, hat es diesmal ein Reh unweit des Reischacher Dorfzentrums erwischt.

Das Abschussdekret für 2 Wölfe im Trentino bewertet Landesrat Arnold Schuler positiv: Das Trentino habe alle Voraussetzungen, die Ministerium und Ispra für einen Abschuss verlangen, erfüllt.

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti hat eine Abschussverordnung für 2 Wölfe im Trentino unterzeichnet. Damit ist auch die staatlichen Umweltbehörde Ispra einverstanden. Erstmals sollen damit in Italien 2 der Raubtiere getötet werden.

Vor 5 Wochen haben die Bauern vom Kleinegger- und Lechnerhof in Rodeneck ihre Schafe – 67 an der Zahl – auf die Hofalm in Terenten getrieben. Davon leben heute nur noch 22. Bisher hatte der Landwirt Andreas Amort Glück: Seine Schafe blieben verschont. Doch am vergangenen Wochenende haben Wölfe erneut zugeschlagen und die Hälfte seiner Herde ausgelöscht. „Was mich zornig macht, ist vor allem der emotionale Verlust: Nun muss ich meinen Kindern erklären, dass die Tiere mit denen sie aufgewachsen sind und denen sie einen Namen gegeben haben, qualvoll gestorben sind“, sagt er zu STOL.

Es gebe eine Übereinkunft darüber, dass Problemtiere sofort getötet werden sollen, sagt Landesrat Arnold Schuler nach dem Gipfeltreffen mit der Umweltbehörde ISPRA in Rom. Aber auch über eine Verkleinerung des Bären-Bestandes gebe es Einigkeit. ISPRA bevorzuge dabei eine Umsiedelung. „Sollte dies nichts nutzen, dann muss aber eine Entnahme möglich sein“, so Schuler. Dasselbe fordert er für Wölfe.

4 Wölfe spazieren in aller Seelenruhe vor einer Pistenraupe über die Skipiste: So geschehen am Montag im Edelweißtal unter Col Pradat in Kolfuschg. Seit Jahren sind Wölfe im Grenzgebiet zu finden und immer wieder gerissenes Wild. In Alta Badia ist die Sorge groß.

Der Wolf war auch in diesem Jahr ein bestimmendes Thema in Südtirol. Unsicherheit, Emotionen und Angst prägen die Thematik Großraubtier nach wie vor. Auch was rechtliche Fragen betrifft. Was Rechtsanwalt Janis Noel Tappeiner (Kanzlei Baur & Tappeiner) dazu sagt.

Nach dem Bericht, dass zwei 23-jährige Frauen im Ultental beim Wandern auf ein Wolfsrudel getroffen sind, gingen die Wogen hoch. Die beiden jungen Frauen aus dem Großraum Bozen hatten einen Notruf abgesetzt. In der Alarmierung der Landesnotrufzentrale heißt es, dass „2 Personen von einem Rudel Wölfe verfolgt werden und Angst haben“. Es wurden der Notarzthubschrauber Pelikan 3 und die Bergrettung Ulten geschickt.

„Der Unmut ist groß. Im Sommer kam es wieder zu vielen Rissen, Wölfe dringen bis in besiedeltes Gebiet vor. Wir müssen schnell handeln“, so Senator Meinhard Durnwalder im Gespräch mit STOL.

Dem Schafhalter Ewald Reichegger aus Mühlwald reicht es. Nachdem der Wolf vor wenigen Tagen erneut zugeschlagen und diesmal 5 seiner Tiere gerissen hat, ist er nun entschlossen, die ihm noch verbliebenen Schafe zu verkaufen. Zugeschlagen hat der Wolf auch auf der Hofalm in Terenten. Dort wurden zu Wochenbeginn 8 tote Schafe totgebissen aufgefunden.

Mit dem „Märchen vom scheuen Wolf“ hat der Schweizer Wolfsexperte Marcel Züger jüngst bei einem Vortrag in Südtirol aufgeräumt. Es brauche Abschüsse, hatte er gefordert. Davon ist man in Südtirol zwar noch weit entfernt, aber „ab 1. August dürfen wir mit der Vergrämung der Wölfe starten“, berichtet Landesrat Arnold Schuler im „Dolomiten“-Interview von den jüngsten Erfolgen in Rom.

Laut neuesten Zahlen steigt die Zahl der Wölfe in Italien deutlich an. Den größten Zuwachs gibt es dabei in den Alpen, also auch in Südtirol. Insgesamt sollen derzeit laut dem Institut für Umweltschutz und Forschung (ISPRA) rund 3300 Wölfe in Italien leben – davon 950 in den Alpen.

In der Gemeinde Brentonico im Trentino haben Wölfe Vispo, den Hund des Hirten Dante Secchi, getötet und samt Haut und Haar verschlungen. „Vispo streifte über 15 Jahre mit mir über die Weiden. Nun hat er sich etwas Ruhe verdient“, erklärt der Hirte nach dem Vorfall bestürzt gegenüber „l'Adige“.

Sorgen, Angst und die Gewissheit: Es muss etwas getan werden. „Gefährliche Wölfe müssen weg“, fordert Leo Tiefenthaler, der Obmann des Südtiroler Bauernbundes (SBB).

Die Villnösser Schafzüchter planen Anfang Juni die seltenen Brillenschafe auf die Kofelalm zu treiben. Trotz der angriffslustigen Wölfe, die im vergangenen Jahr für zahlreiche tote Tiere sorgten.

Die staatliche Wildbeobachtungsstelle ISPRA sieht für die Erstellung eines staatlichen Wolfsplans Erhebungen vor. Südtirols Förster haben sich bei einer Schulung darauf vorbereitet.

Die Zukunft der Weidewirtschaft im Vinschgau stand bei der von der European Wilderness Society organisierten Veranstaltung am Samstag in der Tschenglsburg im Fokus.