Die Europäische Zentralbank (EZB) beschließt vor dem Hintergrund der gesunkenen Inflation an diesem Donnerstag ihren weiteren Kurs. Die Entscheidung gibt die Notenbank im Anschluss die Ratssitzung am Nachmittag (14.15 Uhr) bekannt. Viele Volkswirte erwarten, dass die Euro-Währungshüter die Zinsen zum zweiten Mal in Folge nicht weiter erhöhen werden. Aktuell liegt der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Zentralbank besorgen könnten, bei 4,5 Prozent.

Die Ökonomen des weltgrößten Rückversicherers Munich Re rechnen nicht mit einer nachhaltigen Rückkehr zu Inflationsraten von unter 2 Prozent in der Eurozone. „Derzeit spricht wenig dafür, dass wir mittelfristig wieder so niedrige Inflationsraten sehen werden wie in den Jahren vor Corona“, sagte Chefvolkswirt Michael Menhart am Montag zur Untersuchung. Demnach könnten sich die Teuerungsraten von 2025 bis 2030 auf durchschnittlich rund 3 Prozent jährlich einpendeln.

Selbst nach dem jüngsten teilweisen Rückgang der langfristigen realen und nominalen Zinssätze verharren diese deutlich über dem ultraniedrigen Niveau, an das sich die politischen Entscheidungsträger gewöhnt hatten. Und dort werden sie wahrscheinlich bleiben, auch wenn die Inflation nachlässt. Von Kenneth Rogoff

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde im Kampf gegen die Inflation noch keinen Sieg verkünden. Dies sei nicht der Zeitpunkt, sagte die Französin am Montag im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments in Brüssel.

Mehr als zwei Jahre, nachdem sich die Ökonomen über die Art der Inflation nach der Pandemie in unterschiedliche Lager geteilt haben, wissen wir nun, welche Seite Recht hatte. Die Desinflation hat bestätigt, dass der frühere Preisanstieg „vorübergehend“ war und größtenteils auf Angebotsunterbrechungen und sektorale Nachfrageverschiebungen zurückzuführen ist.

Im Oktober ist die Teuerungsrate zwar gesunken – in Bozen auf 2,4 Prozent –, doch Bürger mit geringem Einkommen, darunter viele Pensionisten, seien nach wie vor benachteiligt, stellt Rentnergewerkschafter Alfred Ebner fest: „Es sind hauptsächlich die Kosten für Lebensmittel, die die Rentner mit niedrigem Einkommen stark belasten.“

Eine Studie des Landesstatistikamtes Astat zeigt: Südtiroler und Südtirolerinnen in der Privatwirtschaft verdienen zunehmend weniger. Inflationsbereinigt sind die Löhne 2021 im Vergleich zum Vorjahr 2020 um 0,9 Prozent leicht gesunken.

Das Konsumklima ist im Oktober im Vergleich zur vorherigen Stimmungsumfrage im Juli leicht gesunken. Dennoch bleibt der Indexwert in Südtirol höher als in Europa und Italien. Dies geht aus der Erhebung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung – der Handelskammer Bozen hervor.

Die gestiegenen Energiepreise, die Inflation und der Krieg in der Ukraine haben in den vergangenen Monaten die Preise für zahlreiche Güter des täglichen Bedarfes in Italien in die Höhe getrieben. Selbst für das Begräbnis müssen die Menschen in Italien mittlerweile merklich tiefer in die Tasche greifen.

In Italien wird immer mehr gespart und das auch bei den notwendigsten Bedürfnissen wie Lebensmittel. Dies belegt ein Bericht des staatlichen Statistikamtes Istat.

10.600 Lehrer an den Grund-, Mittel- und Oberschulen können sich freuen: Gewerkschaften und Arbeitgeber haben den Teilvertrag zu den Inflationsanpassungen unterzeichnet.

Zuletzt ist die Inflationsrate in Südtirol überraschend unter die 5-Prozent-Marke gerutscht. Wie geht es nun weiter? Ist ein Ende der Teuerung in Sicht und wann könnten die Zinsen sinken? Antworten auf diese Fragen liefert der gebürtige Meraner Christoph Kaserer, Wirtschaftsprofessor an der TU München.

Die Inflation in den USA ist wieder auf dem Vormarsch. Die Verbraucherpreise stiegen im August um 3,7 Prozent, nach 3,2 Prozent im Juli, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 3,6 Prozent gerechnet. Die US-Notenbank Fed will den Preisdruck dämpfen und es von der Datenlage abhängig machen, ob sie am 20. September die Zinsschraube weiter anzieht oder nicht.

Ruhig ist es geworden beim Thema Lohnerhöhungen in Südtirol. Die Frage stellt sich, warum das so ist? Sind die Gehälter schon gestiegen oder haben etwa die Gewerkschaften kapituliert? Andreas Dorigoni klärt über den Stand der Dinge auf.

Als große Errungenschaft wurde 2003 die Einführung einer Unterhaltsvorschussstelle gelobt. Nun wäre es aber an der Zeit, die gesamte Regelung komplett zu reformieren, meint die Vorsitzende der Plattform für Alleinerziehende.

„Ist es sozial gedacht, wenn eine Altenpflegerin 2700 Euro zusätzlich erhält, eine Führungskraft in der Sanität mehr als das Doppelte, also 5550 Euro? Es ist zumindest kein gutes Zeichen für das soziale Südtiroler Gewissen, wenn dieses Geldverteilen nach der Formel ,Wer hat, dem wird (mehr) gegeben‘ so völlig kommentarlos und stillschweigend hingenommen wird“: ein Kommentar von „Dolomiten“-Chef-vom-Dienst Martin Lercher.

Bei den Gewerkschaften hat der 27. Oktober bereits einen Namen: „St. Paganini“. Am 27. Oktober werden 35.000 öffentliche Bedienstete ordentliche Nach- und Vorauszahlungen auf die Inflation erhalten. Wie groß ist das Plus auf dem Gehaltszettel?

Wie viel darf der Macchiato kosten? Das ist ein Aufregerthema an den Bartheken. Vielleicht gehören Sie zu denen, die sich denken: „Das sind doch Peanuts“ – und das Tässchen auch für knapp 2 Euro kippen. Vielleicht aber auch nicht. Wo die Schmerzgrenze tatsächlich liegt, sehen wir erst, wenn wir sie erreichen. Das gilt nicht nur für den Kaffee.

Die Zentralbanker der fortgeschrittenen Volkswirtschaften scheinen sich ihren Sommerurlaub verdient zu haben. Mit einer Reihe drastischer Zinserhöhungen scheinen sie eine Inflationswelle zurückgedrängt zu haben, die nach allgemeiner Auffassung durch eine beispiellose Kombination negativer Schocks ausgelöst wurde. Doch bevor man die Zentralbanker für die Eindämmung der Inflation lobt, sollte man ihre Rolle bei deren Entstehung betrachten. von Daniel Gros

Im Juli ist die Inflation in Südtirol erneut zurückgegangen und liegt nun erstmals seit anderthalb Jahren wieder unter 6 Prozent. Damit hat sich die Teuerungsrate in den letzten Monaten zwar deutlich abgeschwächt, bleibt aber weiter auf hohem Niveau.

Bereits zum 9. Mal hat die Europäische Zentralbank vor Kurzem den Leitzins erneut angehoben, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Damit wird die Tilgung von Krediten zunehmend schwieriger. Um Südtirols Unternehmen zu schützen, fordert der lvh nun eine schnelle Lösung.

Nach einer Reihe drastischer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank geht die Gesamtinflation in den USA und im Euroraum rasch zurück. Die geldpolitischen Entscheidungsträger auf beiden Seiten des Atlantiks haben jedoch deutlich gemacht, dass sie noch nicht am Ziel sind. Werden sie zu weit gehen?

Hier eine neue Bluse, da ein Restaurantbesuch oder ein Aperitif weniger: Die hohe Inflation wirkt sich auf das Konsumverhalten der Verbraucher aus. Nahezu 6 von 10 Italienern versuchen, ihre Einkäufe zu reduzieren und ihre Freizeitausgaben zurückzuschrauben – ein Trend der voraussichtlich auch in den nächsten Monaten anhalten wird.