Almwirtschaft
Verrückte Welt! Bauer wird angezeigt, weil ein Wolf seine Schafe reißt
Beim Osttiroler Bauern Paul Lugger ist der Almsommer schon vorbei: Ein Monat früher als geplant hat er seine Schafe von der Alm geholt – mit 26 weniger kehrte er in den Stall zurück. Mindestens 8 Schafe fielen dem Wolf zum Opfer. Nun hat der Bauer neben dem Schaden auch noch eine Anzeige am Hals: Laut „Tierschutz Austria“ habe er die Schafe nicht genug geschützt. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ist „fassungslos“.
„Brauchen auch in Zukunft flächendeckend bewirtschaftete Almen“
Die Almwirtschaft sei für die Gesellschaft von großer Bedeutung, stehe aber immer mehr unter Druck, schreibt der Südtiroler Bauernbund (SBB) in einer Aussendung. Auf der 31. Internationalen Almwirtschaftstagung im Forum in Brixen diskutierten über 300 Bauern über die Zukunft der Almwirtschaft. Es ging auch um das Thema Wolf.
Kuh-Attacke in Nordtirol: Kein Schadenersatz für Angehörige von Toter
Die Hinterbliebenen haben kein Anrecht auf Schadenersatz: Nach 6 Jahren Zivilverfahren zu einer tödlichen Kuh-Attacke im Nordtiroler Erl (Bezirk Kufstein) entschied das Oberlandesgericht (OLG) Innsbruck nun rechtskräftig zugunsten des Almwirts.
Nach dem Almabtrieb mit Trauerflor: „Wolf richtet die Almwirtschaft zugrunde“
Wegen der vielen Wolfsrisse im Sommer hatten die Terner Bauern heuer den Almabtrieb absagen wollen. Dann aber entschieden die bäuerlichen Organisationen zusammen mit dem Tourismusverein anders – und so kam es am Samstag statt zu einem festlichen Almabtrieb zu einem Almabtrieb mit Trauerflor. von Ruth Passler und Karl Tschurtschenthaler
Almwirtschaft in Südtirol in Gefahr? Was sagen Sie dazu?
Die Almsaison in Südtirol ist zu Ende. Auf vielen Almen herrscht aber Katerstimmung: Wieder haben Wölfe in Südtirol unzählige Schafe, Kälber und Ziegen gerissen. Auf vielen Almen im Land wird sogar überlegt, im kommenden Sommer keine Schafe mehr hochzutreiben.
Trauriger Almabtrieb in Terenten: „Danke Wolf“
Der Almabtrieb in Terenten am gestrigen Samstag glich eher einem Trauerumzug als einem Festumzug: Die Kühe trugen keinen traditionellen Kranzschmuck, sondern stattdessen Trauerflor. Angeführt wurde der Zug von einem Traktor, der ein gerissenes Kalb in einem Glaskasten und ein Plakat mit dem Schriftzug „Danke Wolf“ durch das Dorf transportierte.
Skurril: Südtirols älteste Alm liegt in Österreich
Die älteste österreichische Alm, die heute noch bewirtschaftet wird, ist zugleich die älteste der gesamten historischen Region Tirol und auch Südtirols. Und der Verlauf der Geschichte im nordöstlichen Teil des Landes sorgte für eine skurrile Situation: Obwohl die Alm in Osttirol liegt, haben seit jeher - und heute noch immer - Südtiroler dort das Sagen. Von Manfred Schiechtl
Dunkle Wolken über der Almwirtschaft
Das Wetter fühlte mit den Schafbauern mit: Als die Grödner Herde von Puez kommend durch das Langental Wolkenstein erreichte, fielen Regentropfen aus den dunklen Wolken am Himmel. Ob es die bukolische Szene des Schafabtriebs nächstes Jahr noch einmal gibt, steht in den Sternen.
Auf der Alm da ist was los
„Wenn das so weitergeht, hat die Almwirtschaft keine Zukunft“, diesen Satz hört man immer wieder von Viehzüchtern. Geht es um die Zukunft der Südtiroler Bergwelt sollten wir allerdings über mehr als nur Bär und Wolf nachdenken. Ein Kommentar von STOL-Redakteur Philipp Trojer.
Nutztiere auf der Alm: Wenn der Wolf kommt, sind die Folgen schwerwiegend
Tierarzt Dr. Helmuth Gufler ist Spezialist für das Gesundheitsmanagement kleiner Wiederkäuer. Er schlüsselt auf, welche Bedeutung die Almen für Südtirol haben und was sich im Land ändern würde, müssten die Bauern wegen der unkontrollierten Ausbreitung des Wolfes die Weidewirtschaft aufgeben.
Probleme mit dem Herdenschutz: Die besondere Situation in Südtirol
Tierarzt Dr. Helmuth Gufler ist Spezialist für das Gesundheitsmanagement kleiner Wiederkäuer. Er räumt im Folgenden mit einige Mythen rund um das Thema Wolf und Herdenschutz auf und erklärt, welche Probleme sich aus den bekanntesten Forderungen ergeben, die Wolfsschützer an Weidetierhalter stellen.
Wolfsrisse: „Eine Entscheidung muss her“
Die Weidesaison hat noch nicht begonnen, schon gibt es erste Wolfsrisse. Nachdem unlängst eine Hirschkuh in Kastelruth in unmittelbarer Nähe zweier Höfe totgebissen wurde, pochen die SVP-Landtagsabgeordneten und bäuerlichen Vertreter Franz Locher, Josef Noggler und Manfred Vallazza darauf, dass baldigst eine Entscheidung zur regulierten Entnahme von Problemtieren folgen muss.
60 Bauernbund-Ortsgruppen setzen leuchtendes Zeichen gegen den Wolf
60 Bauernbund-Ortsgruppen haben sich einer europaweiten Initiative angeschlossen und am Freitagabend ein Mahnfeuer entzündet. Damit machten sie auf die Bedrohung der traditionellen Alm- und Weidewirtschaft durch den Wolf aufmerksam.
Vergrämung von Wölfen: Warum die Aktion kaum Chancen hat
Die Wolfsplage wird immer schlimmer, Südtirol steuert auf einen blutigen Rekord an gerissenen Nutztieren zu. Das Land kündigte an, dass besonders gefräßige Wölfe bald mit Gummigeschossen vergrämt werden. Aber selbst diese kleine Funke Hoffnung dürfte verglühen. Denn vor der Vergrämung müssten die geplagten Bauern eine Vorleistung erbringen – und daran könnte die gesamte Aktion scheitern.
Wolf bringt einen begeisterten Schafzüchter zur Verzweiflung
Seit mehr als einem Monat gibt es im Bereich Drei Seen bis Kuppelwieser Alm im Ultental für die Schafe keine Ruhe mehr. Ein oder mehrere Wölfe haben bisher an die 25 Schafe gerissen. Am Sonntag hat Luis Staffler vom Oberegghof in St. Walburg bei der Innerfalkomai Alm eines seiner Schafe schwer verletzt gefunden. Er musste es notschlachten.
„Die Politiker tian schun, obo awian schwoch“
Gut 60 seiner 71 Lebensjahre kümmert sich Josef Oberhuber im Sommer um die Schafe auf der Schafalm in Zösen – einem weitläufigen Gebiet im Mühlwaldertal. So viele tote oder schwerverletzte Tiere in nur einem Monat wie im vergangenen Juni musste er in all den Jahren noch nie beklagen. Schuld daran ist der Wolf. Darum muss dringend eine Lösung her, meint Oberhuber im Gespräch mit s+. + von Martin Tinkhauser
Materialschlacht gegen Wolf und Bär: Ist das die Zukunft unserer Almen?
Mit Herdenschutzmaßnahmen gäbe es kein Problem mit Wolf und Bär, wird den Bauern immer erklärt. Das sagt sich so leicht. Was Herdenschutz tatsächlich bedeutet und welche Belastung er für Mensch, Tier und Natur bringt, zeigt sich auf der Plattkofelalm über dem Fassatal. Ein Lokalaugenschein. + Von Brigitta Willeit
Wolf und Bär: Nordtirol und Trentino machen mobil – und Südtirol?
Die Nachbarn im Norden und Süden wollen nicht länger zuschauen, wie Bären und Wölfe zunehmend Probleme bereiten. Im Bundesland Tirol wie im Trentino soll künftig auch der Abschuss möglich sein. Und was macht Südtirol? + Von Alex Zingerle
Kein Strom – trotzdem Livefernsehen
Der Riemer Seeberg, so heißt die Alm, die auf 2100 Meter hoch in den Sarntaler Alpen liegt. Es ist ein magischer Ort: Gleich unterhalb der Almhütte gibt es noch einen alten Bergwerksstollen und in der Mulde darunter 3 Bergseen, die nach ihren unterschiedlichen Farben Schwarz-, Grün-, und Blausee genannt werden. Oberhalb der Alm steht das Totenkirchlein. Mitten in diesem sagenumwobenen Ort liegt die kleine urige Alm.+Hildegard Kroess
Rechtsexperte: „EU lässt Ausnahmefälle zum Wolfsschutz zu“
Er muss es wissen: Walter Obwexer, Univ.-Prof. für Europarecht, sieht beim Wolfsproblem mittelfristig nur eine Lösung in Brüssel. Darüber berichtet das Tagblatt „Dolomiten“ im Interview mit ihm am Freitag. Der Hebel sei bei der Ungleichbehandlung der einzelnen EU-Staaten in Sachen Wolf anzusetzen – notfalls auch über den Europäischen Gerichtshof.
Schulterschluss der bäuerlichen Jugend im Alpenraum
Am vergangenen Samstag haben die Vertreter der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend (TJB/LJ) und der Südtiroler Bauernjugend (SBJ), gemeinsam mit EU-Parlamentarier Dipl. Ing. Alexander Bernhuber die Komperdell Alm in Serfaus besichtigt, um auf die Wichtigkeit einer funktionierenden Almwirtschaft und den Stellenwert gefährdeter Nutztierrassen hinzuweisen.
Mehr laden