Sonntag, 9. Juni 2024

Bozen: Erneut Gewalt in der Notaufnahme

In den vergangenen Tagen hat es gleich 2 Vorfälle in der Notaufnahme des Bozner Spitals gegeben, bei dem Ärzte- und Pflegepersonal sowie Polizeibeamte bedroht wurden. Es erfolgten 2 Ausweisungen. Bei dem Vorfall am Samstag wurden 2 Polizisten verletzt.

Immer wieder kommt es in der Notaufnahme zu gewalttätigen Zwischenfällen. - Foto: © DLife

Während einer Behandlung in der Notaufnahme im Krankenhaus von Bozen bedrohte ein 24-jähriger Mann aus Palistan die beiden Ärzte, die ihn behandelten mit dem Tod. Der junge Mann ist ein mehrfach verurteilter Straftäter, der von den Ärzten forderte, ihm den Gips von seinem Arm zu entfernen, den er wenige Tage zuvor in Folge eines schweren Bruches erhalten hatte.

Das Personal weigerte sich und versuchte ihn davon überzeugen, den Gips zu behalten, da der Bruch ansonsten nicht richtig verheilen würde. Bevor der Mann das Krankenhaus verließ, schickte er eine erneute Todesdrohung in Richtung der beiden Ärzte.

Als die Polizei vor Ort eintraf, war der 24-Jährige bereits verschwunden. Nach Ermittlungen der Polizei gegen den Mann wurde Anzeige wegen schwerer Bedrohung eines Amtsträgers erstattet. Dem bereits polizeibekannte Mann wurde die Aufenthaltsgenehmigung entzogen, ein Ausreisebefehl erlassen und ein Rückreiseverbot von 4 Jahren verhängt.

25-Jähriger bedroht Personal

Ein weiterer Vorfall ereignete sich gestern Abend, ebenfalls in der Notaufnahme von Bozen. Ein 25-jähriger Tunesier hatte begonnen, das medizinische Personal und das Sicherheitspersonal zu bedrohen und zu beleidigen. Als er anfing, das Personal auch körperlich anzugreifen wurde die Polizei hinzugezogen.

Vor Ort nahmen die Polizeibeamten den Mann fest und brachten ihn in das Einsatzfahrzeug. Dort war der 25-Jährige weiterhin gewalttätig und verursachte durch Kopfstöße Schäden im Fahrzeuginneren bis zum Erreichen der Polizeiwache. Dort angekommen, stürzte sich der Tunesier beim Aussteigen mit Geschrei auf 2 Polizeibeamten.

Er teilte wiederholt Tritte und Schläge aus, bis es den Beamten gelang ihm Handschellen anzulegen. Er wurde wegen Gewalt und Widerstand gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung festgenommen und der Justiz übergeben. Beide Beamte mussten sich wegen verschiedener Verletzungen in der Notaufnahme behandeln lassen. Ihnen wurde eine Heilungsdauer von 4 Tagen prognostiziert.

Aufgrund der Vorkommnisse und der Vorstrafen des Festgenommenen hat der Quästor, Paolo Sartori, eine Ausweisungsverfügung gegen den Tunesier erlassen, die mit seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Kraft tritt.

Ähnliche Vorfälle können nicht toleriert werden

„Die wiederholten Übergriffe in der Notaufnahme des Bozner Krankenhauses stellen sehr schwerwiegende Vorfälle dar“, so Quästor Sartori. „Ähnliche Vorfälle können nicht toleriert werden: diejenigen, die im Dienste der Gemeinschaft arbeiten, dürfen nicht Gewalttaten von Personen ausgesetzt sein, die, nachdem sie in unserem Land aufgenommen wurden, wiederholt gezeigt haben, dass sie die Regeln des zivilen Zusammenlebens nicht akzeptieren.“

stol

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