Kälte
Entscheidende Tage für Obstbäume
Die derzeitigen Temperaturen könnten die diesjährige Obsternte gefährden. Denn „Pflanzenzellen können generell unter 0 Grad Celsius absterben“, erklärt Robert Wiedmer, Koordinator des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau. In den höheren Lagen, vor allem des Vinschgaus oder des Eisacktals, seien bereits Minusgrade verzeichnet worden.
Kälte bremst Borkenkäfer vorerst ein, doch die große Invasion kommt erst
Gute Nachricht für die Waldbesitzer: Die derzeitige Kälte verhindert den massenhaften Ausflug des Borkenkäfers. Dafür benötigen die Käfer Lufttemperaturen ab 16,5 Grad, erklärt Alessandro Andriolo vom Amt für Forstplanung. Auch in den nächsten Tagen werden die Temperaturen nicht sonderlich steigen. Somit gewinnt man Zeit und es wird dem Schädling schwerer fallen, heuer in tieferen Lagen eine dritte Generation zu bilden.
Herr Dr. Brugger, wie erfriert ein Mensch?
Nach einer deutschen Touristin hat die Kälte in diesem Winter nun ein weiteres Todesopfer gefordert: Laut Autopsiebericht ist Albert Stockner erfroren. Dabei sei es prinzipiell möglich, Menschen wieder aufzutauen, sagt der Notarzt und Leiter des Instituts für alpine Notfallmedizin der Eurac, Dr. Hermann Brugger.
So gefährlich ist Kälte für Psyche und Körper
„Kälte ist viel gefährlicher als Hitze“, sagt Dr. Eugen Sleiter, Amts- und Hausarzt in Dorf Tirol. Besonders für Kleinkinder und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei sie belastend. Ebenso können niedrige Temperaturen allen auf die Stimmung drücken, weiß die Psychologin Sabine Cagol.
Was tun, wenn der Diesel „gefriert“
Da tritt die Urlauberfamilie nach ein paar Ski-Tagen im Pustertal die Heimreise an und dann das: Plötzlich streikt der Diesel-betriebene Pkw, das vollgepackte Auto muss abgeschleppt und zur Werkstatt gebracht werden. Ursache: Der Diesel-Treibstoff ist wegen der tiefen Temperaturen plötzlich dickflüssig und flockig geworden, die Leitung wird verstopft und der Diesel gelangt nicht mehr vom Tank in den Motor.
Extreme Kälte im Anmarsch: Unter minus 20 Grad Celsius
Mit bis zu 9 Grad Celsius ist am heutigen Freitag noch vergleichsweise mild in Südtirol, doch in der Nacht auf Samstag sind eisige Temperaturen im Anmarsch. „In den höheren Tälern wie dem Pustertal, Wipptal und Obervinschgau sinken die Temperaturen morgen bis 21 Grad unter Null“, verrät Landesmeteorloge Dieter Peterlin.
Kältemythen auf dem Prüfstand: Wärmt Schnaps auf? Frieren Frauen öfter?
Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur frostige Temperaturen, sondern auch eine Vielzahl von Kälte-Weisheiten mit sich. So sollen Frauen grundsätzlich schneller frieren als Männer und nasse Haare zur Erkältung führen. Was wirklich stimmt und was Dauermythos bleibt.
dormizil: Wärme in der Kälte und eine menschenwürdige Unterkunft
Mit dem Winter kommt die Kälte und für wohnungs- und obdachlose Frauen und Männer in Bozen stehen nur wenige Unterkünfte bereit. Diesen Menschen bietet der Verein „housing first bozen EO“ ein warmes Bett, aber auch menschliche Zuwendung. Das dormizil wurde heuer zum dritten Mal aufgesperrt.
Das furchtbare Jahr ohne Sommer
Die Bergiselschlachten der Tiroler um Andreas Hofer gegen die napoleonischen Truppen waren gerade einmal 5 Jahre her, als man sich 1814 über die Wiedervereinigung Tirols mit Österreich freuen durfte. Nichts stand einer glänzenden Zukunft im Wege. Dachte man. Denn was im Jahr darauf passieren und mehr als 3 Jahre dauern sollte, zählt zu den dunkelsten Zeiten in der Tiroler Geschichte. Von Manfred Schiechtl
Immer mehr Obdachlose: Sind wir für den Winter gerüstet?
„Früher lag es oft am Alkohol oder an Drogen, heute kommen Spielsucht oder fehlende soziale Verbindungen dazu“: Laut Paul Tschigg, Vorstandsmitglied von „housing first bozen EO“ gibt es in Europa immer mehr Obdachlose. Im vergangenen Dezember hat der Erfrierungstod eines jungen Ägypters in Bozen schockiert. Bald kommt der Winter wieder und mit ihm die Kälte. Sind wir besser vorbereitet? Die Meinungen dazu gehen auseinander.
Schneehuhn im Grünen – Die Leiden der Alpentiere im milden Winter
Alpenschneehuhn, Schneehase, Murmeltier und Steinbock: Sie haben sich angepasst und können bei Minusgraden in tief verschneiter Landschaft überleben. Was aber, wenn der Schnee fehlt und es teils frühlingshaft warm ist? + Von Sabine Dobel
Leider nicht nur der Borkenkäfer: Der nächste Holz-Schädling ist da
„Die wärmer werdenden Winter werden Land- und Forstwirtschaft in Sachen Schädlingen vor immer neue Herausforderungen stellen“, sagt Prof. Hannes Schuler, Agrar- und Forstentomologe an der Uni Bozen, voraus. Für heuer hofft er noch auf einen Kälteeinfall. Die wärmeren Temperaturen machen es auch möglich, dass sich eingeschleppte Schädlinge breit machen. Der nächste steht schon vor der Tür!
Wie Hitze und Kälte für unseren Körper gefährlich werden
Brütend heiße Sommer durch den Klimawandel, kältere Räume wegen der Energiekrise: Diese Extreme bleiben für unseren Körper nicht ohne Folgen. Bei der Frage, ob Hitze oder Kälte gefährlicher für die Gesundheit sind, kommen Forscher auf eine überraschende Antwort.
Hitze und Kälte als gesundheitliche Gefahren
Sowohl heiße als auch kalte Temperaturen lösen im menschlichen Körper eine Stressreaktion aus und können zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Der Physiologe Justin Lawley vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck hat gemeinsam mit Kollegen beide Faktoren in wissenschaftlichen Studien untersucht. Die Ergebnisse, die kürzlich in den Fachzeitschriften „Scientific Reports“ und „Experimental Physiology“ veröffentlicht wurden, sind vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Krisen interessant.
Obdachlose: Etwa 50 weitere Schlafplätze in Aussicht
Wohnungen, ehemalige Gasthäuser, kleinere Hallen mit sanitären Anlagen und Container-Häuschen des Zivilschutzes werden ins Auge gefasst, um Obdachlosen in Südtirol so schnell wie möglich einen Schlafplatz zu verschaffen. Bei einer Sitzung mit Gemeinden-Chef Andreas Schatzer und den Bezirkspräsidenten wurde gestern die weitere Vorgangsweise besprochen. Die Mercanti-Kaserne in Eppan sollte schon nächste Woche bereitstehen. Etwa 50 weitere mögliche Schlafplätze in den Gemeinden werden auf ihre Verfügbarkeit hin überprüft.
Bozen: „Wir haben Streetworker, aber wir haben keine Schlafplätze“
Menschen, die zu Obdachlosen gehen, mit ihnen reden und sie von der Straße holen: Dieses Konzept funktioniert in Wien seit 10 Jahren und verhindert, dass Schlafende unter Brücken erfrieren. Auch Bozen hat Streetworker – und das nicht wenige. Doch das Problem in der Landeshauptstadt sei ein anderes, sagt der zuständige Stadtrat.
Das Kältetelefon rettet in Wien Obdachlose vor dem Erfrieren
Ein winterfester Schlafsack, eine Isomatte, Tee – oder ein Platz im Notquartier: In Wien retten Freiwillige und Streetworker damit Obdachlose vor dem Erfrieren. Jeder kann sie über das Kältetelefon der Caritas alarmieren. Das Modell hat sich seit 10 Jahren bewährt. STOL hat in Wien nachgefragt, wie es funktioniert.
Eine Nummer für den Kältenotfall: Wien zeigt, wie es geht
Dass Obdachlose erfrieren, geschieht in Bozen allzu oft. Der Fall vom Freitag ist der jüngste in einer langen Reihe. In Wien gibt es seit Jahren eine einfache wie effiziente Maßnahme dagegen: das Kältetelefon. Warum es in Südtirol kein solches gibt, hat STOL Beatrix Mairhofer, die Direktorin der Caritas, gefragt.
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