Donnerstag, 23. Mai 2024

Zu teure Schokolade: EU-Kommission verhängt Millionenstrafe

Die EU-Kommission wirft dem Schoko-Giganten Mondelez vor, seine Produkte künstlich teurer gemacht zu haben. Deswegen hat die Behörde am Donnerstag dem Konzern, der unter anderem die Milka-Schokolade herstellt, eine Strafe von über 337 Millionen Euro verhängt.

Der Produzent der Milka-Schokolade hat eine Millionenstrafe am Hals. - Foto: © Shutterstock


Unter anderem habe Mondelez grenzüberschreitenden Handel zwischen Ländern mit unterschiedlichen Preisen verhindern wollen. „Durch diese illegalen Praktiken konnte Mondelez weiterhin höhere Preise für seine eigenen Produkte verlangen, was letztlich zum Nachteil der Verbraucher in der EU war“, so die EU-Kommission.

Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade, Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc.

22 wettbewerbswidrige Vereinbarungen

Im Januar 2021 hatte die EU-Kommission ein offizielles Verfahren eröffnet. Die Behörde teilte nun mit, Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen.

Eine Vereinbarung habe angeordnet, dass Kunden von Mondelez für Ausfuhren höhere Preise hätten verlangen müssen als für Inlandsverkäufe. „Diese Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen fanden zwischen 2012 und 2019 statt und betrafen alle EU-Märkte“, so die Kommission.

Mondelez stellt auch die berühmte Toblerone her. - Foto: © APA/AFP / FABRICE COFFRINI



Zudem habe sich Mondelez geweigert, einen Makler in Deutschland zu beliefern. Damit habe das US-Unternehmen den Weiterverkauf von Schokoladentafelprodukten in Österreich, Belgien, Bulgarien und Rumänien verhindern wollen, da die Preise in Deutschland günstiger gewesen seien.

Eigentlich sollte die Strafe noch höher ausfallen. Weil Mondelez mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, seien dem Unternehmen 15 Prozent der Geldbuße erlassen worden, so die Wettbewerbshüter.

Mondelez teilte in einer Stellungnahme mit, es habe sich um Einzelfälle gehandelt, die länger zurückliegen, und meist um Geschäfte mit Zwischenhändlern. „Dies macht nur einen sehr geringen Teil des europäischen Geschäfts von Mondelez International aus“, teilte das Unternehmen mit.

dpa

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