Das EU-Gesetz über digitale Märkte ist seit Anfang März in Kraft und soll einen faireren Wettbewerb und mehr Transparenz für Verbraucher gewährleisten. Die strengen Regeln gelten für jene Tech-Unternehmen, die von der EU-Kommission als „Gatekeeper“ eingestuft werden.
Betroffen sind bereits zahlreiche Unternehmen, darunter auch die US-Schwergewichte Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta – und nun auch Booking.
Diese Unternehmen dürfen künftig nicht mehr ihre eigenen Produkte zum Nachteil anderer bevorzugt bewerben, ihre eigene Zahlungsmethode als einzige Zahlungsoption durchsetzen oder für einen Dienst gesammelte personenbezogene Daten für die Zwecke eines anderen Dienstes wiederverwenden.
Bei Verstößen drohen hohe Strafen
Nach Angaben der EU-Kommission hat Booking nun 6 Monate Zeit, um die entsprechenden Verpflichtungen zu erfüllen und einen Bericht dazu vorzulegen. Bei Verstößen gegen den DMA drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes – und bis zu 20 Prozent im Falle wiederholter Verletzungen. Als letzte Option steht auch eine Zerschlagung im Raum. Am Ende könnten Gerichte über mögliche Strafen entscheiden.Die Brüsseler Behörde kündigte zudem an, weiter untersuchen zu wollen, ob die Plattform X ein Gatekeeper sei. Diese habe in einer Stellungnahme argumentiert, keine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern zu sein.