Die Währungshüter hatten im Juni die Zinswende eingeleitet und im September nachgelegt. Nur 5 Wochen danach senkten sie nun den Preis des Geldes erneut: Ob die Zinssenkung im Dezember weitergeht, wovon viele Experten ausgehen, ließ die Europäische Zentralbank (EZB) offen.
Inflation flacht ab
Spielraum für die erneute geldpolitische Lockerung bietet die deutlich abgeflaute Inflation: Die Teuerung im Euroraum ist im September auf 1,7 Prozent gesunken, wie das EU-Statistikamt Eurostat nur wenige Stunden vor dem Zinsentscheid mitteilte. Damit liegt die Teuerungsrate unter dem Zielwert der EZB von 2 Prozent, nachdem sie im August noch bei 2,2 Prozent gelegen hatte.Zugleich gibt es Anzeichen für eine Eintrübung der Konjunktur: So signalisierte mit dem Einkaufsmanagerindex von S&P Global zuletzt ein wichtiger Frühindikator eine einsetzende Talfahrt. Als Alarmzeichen gilt dabei, dass es mit der Wirtschaftskraft in allen 3 großen Euro-Ländern – Deutschland, Frankreich und Italien – gleichzeitig bergab ging. Deutschland steckt bereits in einer Wirtschaftskrise und macht 2024 wohl das zweite Rezessionsjahr in Folge durch, wenn die deutsche Bundesregierung mit ihrer Projektion richtig liegt.