Donnerstag, 17. Oktober 2024

Die EZB senkt erneut die Zinsen

Die EZB reagiert auf die nachlassende Inflation mit der bereits dritten Zinssenkung seit dem Sommer. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, verringert sich um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte.

EZB-Chefin Christine Lagarde verkündete eine erneute Zinssenkung. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken Geld leihen können, wurde im selben Umfang gekappt – auf das neue Niveau von 3,40 Prozent.

Die Währungshüter hatten im Juni die Zinswende eingeleitet und im September nachgelegt. Nur 5 Wochen danach senkten sie nun den Preis des Geldes erneut: Ob die Zinssenkung im Dezember weitergeht, wovon viele Experten ausgehen, ließ die Europäische Zentralbank (EZB) offen.

Inflation flacht ab

Spielraum für die erneute geldpolitische Lockerung bietet die deutlich abgeflaute Inflation: Die Teuerung im Euroraum ist im September auf 1,7 Prozent gesunken, wie das EU-Statistikamt Eurostat nur wenige Stunden vor dem Zinsentscheid mitteilte. Damit liegt die Teuerungsrate unter dem Zielwert der EZB von 2 Prozent, nachdem sie im August noch bei 2,2 Prozent gelegen hatte.


Zugleich gibt es Anzeichen für eine Eintrübung der Konjunktur: So signalisierte mit dem Einkaufsmanagerindex von S&P Global zuletzt ein wichtiger Frühindikator eine einsetzende Talfahrt. Als Alarmzeichen gilt dabei, dass es mit der Wirtschaftskraft in allen 3 großen Euro-Ländern – Deutschland, Frankreich und Italien – gleichzeitig bergab ging. Deutschland steckt bereits in einer Wirtschaftskrise und macht 2024 wohl das zweite Rezessionsjahr in Folge durch, wenn die deutsche Bundesregierung mit ihrer Projektion richtig liegt.

apa

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