Die Verstärkung der Maßnahmen sei schon seit längerer Zeit im Raum gestanden. Die Maßnahmen im Landesinneren hätten bereits seit dem kroatischen Schengen-Beitritt bestanden. Als die Zahl irregulärer Grenzübertritte auf mehr als 40.000 gestiegen sei, habe die Polizei reagiert, sagte der Minister weiter. Er bestätigte, dass die Kontrollen im Gebiet der Polizeibehörden Novo Mesto und Koper verstärkt wurden.
Seitens Polizei hieß es ebenfalls, dass dies keine Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu Kroatien sei, sondern lediglich eine Intensivierung von bestehenden Kontrollen dort, wo die meisten Migranten ins Land kommen. Dazu seien mobile Polizeieinheiten im Grenzgebiet verstärkt worden, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur STA.
Die neuen Kontrollen wurden laut Medien im Gebiet der Polizeibehörde Novo Mesto in den Ortschaften Rigonce, Trnovec bei Metlika und Obrežje eingeführt. Im Gebiet der Polizeibehörde Koper sollen sie in den Orten Rakitovec, Podgorje und Sočerga stattfinden. Laut Minister Poklukar wird die Polizei die Reisende dort nach eigenem Ermessen kontrollieren.
Nachdem Kroatien heuer mit Jahresanfang den Schutz der EU-Außengrenze übernommen hat, hat die Zahl der irregulären Grenzübertritte nach Slowenien deutlich zugenommen. In den ersten acht Monaten hat die slowenische Polizei mehr als 36.000 Personen aufgegriffen, dreimal so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Davon reisten 34.500 Menschen über Kroatien ein. Mehr als 90 Prozent aller Migranten überquerten die slowenisch-kroatische Landesgrenze im Südosten des Landes.
Im Juni hatte der slowenische Premier Robert Golob bei seinem Besuch in Wien zugesichert, dass Slowenien trotz gestiegenen Migrantenzahlen keine Grenzkontrollen zu Kroatien einführen werde. Das Nachbarland hält die Kontrollen an den Binnengrenzen für nicht wirksam und fordert immer wieder ein Aus für die Kontrollen, die Österreich seit 2015 an der Grenze zu Slowenien aufrechterhält.