In letzter Minute hatte sich eine weitere Kandidatin für das Amt der Parlamentspräsidentin beworben: Die spanische Links-Abgeordnete Irene Montero. Sie war von 2020 bis 2023 Ministerin für Gleichstellung in Spanien. Die Linke setze sich für ein „Europa des Friedens“ ein, für ein „grünes, feministisches, antifaschistisches Europa“, so die Podemos-Abgeordnete vor der Abstimmung. „Wir haben es mit verschiedenen Krisen zu tun.“ Europa müsse sich für soziale Rechte einsetzen.
Die Fraktionsvorsitzende der Europäischen Linken, die Französin Manon Aubry, sprach sich vor der Wahl gegenüber Journalisten für eine offene - also nicht geheime - Wahl der Parlamentsspitze aus. Mit Blick auf die Kandidatur Monteros meinte Aubry, das einige sozialdemokratische und grüne Mandatare froh seien, eine Alternative zu Metsola zu haben.
Laut Informationen des Parlaments sind 54 Prozent der Abgeordneten neu in der europäischen Volksvertretung; sie waren also nicht im vergangenen Parlament vertreten. Frauen machen demnach 39 Prozent der Abgeordneten aus. Die Jüngste unter ihnen ist die grüne EU-Abgeordnete Lena Schilling (2001 geboren). Ältester Mandatar ist der italienische Grüne Leoluca Orlando (1947 geboren).