Dienstag, 27. August 2024

Speicherbecken: „Wald zerstört und versiegelt“

„Speicherbecken falls notwendig ja – aber nicht im Wald! Der Erhalt des Waldes ist entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel und zur Sicherung der Lebensqualität für kommende Generationen. Ein wirklich umweltverträgliches und nachhaltiges Wassermanagement zerstört den Wald nicht, sondern sorgt dafür, dass er erhalten bleibt“, schreibt die Initiativgruppe „Unser Wald“ in einer Aussendung. Die Initiativgruppe fordert angesichts der Pläne des Bodenverbesserungskonsortiums 2. Grades (BVK) die Umsetzung von „wirklich umweltverträglichem und nachhaltigem Wassermanagement ohne Eingriffe in den Naturwald“.

Die Initiativgruppe „Unser Wald“ setzt sich dafür ein, dass Speicherbecken in Kaltern außerhalb des Naturwaldes errichtet werden. „Mit der Zerstörung und Versiegelung dieser großen Waldflächen – alle geplanten Speicherbecken sollen mit Plastikfolien ausgelegt werden – wird der problematischen Boden-Versiegelung und -Erosion Vorschub geleistet.“ - Foto: © A. Sparer

Die Diskussion um die geplanten Speicherbecken in Kaltern reißt nicht ab. In ihrer jüngsten Aussendung reagiert die Initiativgruppe „Unser Wald“ gemeinsam mit mehreren Umweltverbänden auf Aussagen des Bodenverbesserungskonsortiums: „Entgegen der Behauptungen des BVK steht die Initiativgruppe ,Unser Wald‘ für eine konstruktive Zusammenarbeit bereit. Es wurden mehrfach die Gemeinderäte und die Mitglieder der Arbeitsgruppe eingeladen, sich vor Ort ein Bild von den betroffenen Standorten zu machen. Leider blieben diese Einladungen oft unbeantwortet oder wurden kurzfristig abgesagt. Auch die Arbeitsgruppe der Gemeinde Kaltern – die grundsätzlich ein sinnvolles Instrument wäre, um einen Ausgleich zwischen den Ansprüchen des BVK und den Rechten der Bürgerinnen und Bürger zu schaffen – hat sich bislang nur zu 2 Treffen zusammengefunden, bei denen der Prozess kaum vorankam“, heißt es in der Aussendung. Dabei werde in der Arbeitsgruppe „auch von den Vertretern der Mehrheitspartei wie vom BVK die fixe Vorstellung vertreten, dass Becken in jedem Fall in unserem Wald gebaut werden müssten“. Die Frage sei nicht ob, sondern lediglich wie, heißt es weiters.

Auch der Verweis des BVK auf die Bedeutung des Speicherbeckenprojekts für den Zivilschutz und hier vor allem für den Schutz vor Waldbränden wird von der Initiativgruppe hinterfragt: „In ihrem Gutachten stellt die Feuerwehr allerdings fest, dass lediglich insgesamt 4770 Kubikmeter und damit nur ein winziger Bruchteil der geplanten 345.000 Kubikmeter für den Brandschutz zur Verfügung stehen muss“, so die Initiativgruppe.

Das Speicherbeckenprojekt beruhe laut Aussendung auf Studien aus dem Jahr 2011. „Seither hat sich viel verändert, was eine Überarbeitung des Projekts dringend notwendig macht.“

Die Initiativgruppe „Unser Wald“ fordert einen Paradigmenwechsel im Umgang mit den Wäldern, besonders angesichts der zunehmenden Umweltschäden: „Professorin Carmen de Jong von der Universität Straßburg hat bei einer Begehung bestätigt, dass Wälder unerlässlich für den Wasserkreislauf sind und Speicherbecken nur so lange funktionieren, wie ausreichend Wasser vorhanden ist. Mit der Zerstörung und Versiegelung dieser großen Waldflächen – alle geplanten Speicherbecken sollen mit Plastikfolien ausgelegt werden – wird der problematischen Boden-Versiegelung und -Erosion Vorschub geleistet.“

stol

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