Mittwoch, 17. Juli 2024

Ein Erbe wird zur Chance

Sein letzter Wunsch war es, das Erbe den Bergbauern zugutekommen zu lassen und die deutsche Sprache sowie das Brauchtum zu fördern. Aus diesem Grund hat Gerhard Metzger, ein beinahe 100-Jähriger aus Deutschland, im Frühjahr 2021 seinen gesamten Besitz der Südtiroler Bauernjugend (SBJ), dem Südtiroler Bauernbund (SBB) und dem Bäuerlichen Notstandsfonds (BNF) hinterlassen. Ab kommendem Jahr kommen die ersten beiden Projekte in den Genuss der Gelder.

Ob bäuerliches Brauchtum oder Erhalt bäuerlicher Bauwerke – die Palette der 17 bei der Aktion „Ge®meinsam erhalten“ eingereichten Projekte war so vielfältig wie Südtirols Landwirtschaft.

Die Bewerbungsphase des Projekts „Ge®meinsam erhalten“ ist beendet: Insgesamt 17 kreative und vielfältige Projekte wurden eingereicht. Nun hat die Jury die beiden besten Ideen ausgewählt. „Wir sind begeistert“, strahlt SBJ-Landesobmann Raffael Peer. „Mit so vielen unterschiedlichen und innovativen Einreichungen haben wir nicht gerechnet.“ Jede Idee zeigt den leidenschaftlichen Einsatz der Teilnehmer und Teilnehmerinnen für Landwirtschaft und bäuerliches Leben in Südtirol.

Die Geschichte hinter dem Projekt ist ebenso faszinierend: Inspiriert von der großzügigen Geste Metzgers, entwickelte die Bauernjugend das Projekt „Ge®meinsam erhalten“. Bis 16. Juni bestand die Möglichkeit, Ideen einzureichen. Nun traf sich die Jury – bestehend aus Daniel Gasser, Sepp Dariz, Raffael Peer, Günther Heidegger und 0Hermann Stuppner – um die Projekte zu bewerten. Letztlich wurden 2 herausragende Projekte ausgewählt: eines für die Auszeichnung im Jahr 2025 und eines für 2026. Der erste Sieger wird bei der SBJ-Mitgliederversammlung am 16. März 2025 enthüllt!

Die eingereichten Ideen reichen von der Erhaltung bäuerlicher Traditionen über die Bewahrung des Handwerks bis hin zur Neuerrichtung und Renovierung von Wegkreuzen und historischen Bauten. Ein Projekt wird bis März 2025 realisiert, das andere bis März 2026. „Dank der Expertenjury konnten die Projekte aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und konstruktive Diskussionen geführt werden“, betont Raffael Peer. „Trotzdem war es eine große Herausforderung, die beiden besten Projekte auszuwählen.“

Landwirtschaft im Berggebiet stärken

Die Bauernjugend sieht in dieser Erbschaft eine einzigartige Chance, Projekte zu unterstützen, die die Landwirtschaft im Berggebiet stärken und das Bewusstsein für das bäuerliche Leben und Brauchtum in Südtirol schärfen. Die Projekte sollen den Kriterien der Erbschaft gerecht werden und reichen von der Restaurierung historischer Gebäude und landwirtschaftlicher Geräte bis hin zur Förderung traditionellen Handwerks wie Korbflechten und Zaunbau.

Besonderes Augenmerk liegt auch darauf, das Verständnis für die Landwirtschaft in der nicht-bäuerlichen Bevölkerung zu fördern. Die Teilnehmer können bis zu 10.000 Euro gewinnen. Sollte ein Projekt weniger Geld benötigen, wird entsprechend weniger ausgezahlt.

stol

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