Freitag, 13. September 2024

Unerlaubte Videoaufnahmen: Boccia darf nicht mehr ins Parlament

Die Influencerin Maria Rosaria Boccia (42), die wegen einer Affäre mit dem inzwischen zurückgetretenen italienischen Kulturminister Gennaro Sangiuliano ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, darf nicht mehr das Parlament in Rom betreten. Der Grund: Sie soll unerlaubt mit einer Brille, die mit Kamera und Mikrofon versehen war, Videos im Plenarsaal aufgenommen haben.

Maria Rosaria Boccia - Foto: © ANSA / Frame La7

Gegen Boccia leitete die Abgeordnetenkammer sogar ein Disziplinarverfahren ein, weil sie mit der Brille Videos aufgenommen hatte, in denen sie angab, ihren Followern auf Instagram eine Führung durch die Gänge und Räume des Parlaments zeigen zu wollen. „Der Verstoß betraf besonders sensible Bereiche“, erklärte der Sicherheitsausschuss der Abgeordnetenkammer. Boccia hatte auf ihrem Account wiederholt erwidert, dass sie mit der Brille nichts Illegales getan habe.

Boccia füllte ihren Instagram-Account mit Bildern von sich selbst, wie sie Sangiuliano zu verschiedenen Veranstaltungen begleitet, und sagte in Medieninterviews, dass sie in ihrer Rolle als Beraterin Zugang zu Räumen und Dokumenten des Kulturministeriums hatte.

Ermittlungen gegen Sangiuliano

Die römische Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Sangiuliano wegen möglichen Missbrauchs öffentlicher Gelder und Weitergabe vertraulicher Informationen. Auch der Rechnungshof prüft den Fall.

Der bevorstehende G7-Kulturgipfel in Neapel wird auch Veranstaltungen in Pompeji beinhalten, bestätigte gestern der Bürgermeister der Stadt, Carmine Lo Sapio. Sofern nicht ungünstiges Wetter eine Änderung der Pläne erzwingt, werden die G7-Delegationen am 20. September die Ausgrabungen in Pompeji besichtigen, wo auch ein Konzert stattfindet. Ein Auftritt des Startenors Andrea Bocelli muss noch bestätigt werden. Die Veranstaltungen in Pompeji galten wegen der Affäre Boccias mit Sangiuliano als gefährdet.

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