Montag, 29. Januar 2024

Steinschlag trifft die Autobahn: „Riesenglück, dass niemand schwer verletzt wurde“

Mitten im Feierabendverkehr Richtung Norden hat ein Steinschlag beide Fahrbahnen der Brennerautobahn auf der Höhe von Atzwang getroffen. Steine, Erde und Baumstämme sind von einem Hang an der Nordspur abgebrochen. Glück im Unglück: Niemand wurde schwer verletzt; ein Auto schaffte es gerade noch, den Massen auszuweichen und sich in den Tunnel zu flüchten.

Auf Gemeindegebiet von Kastelruth ist ein Steinschlag auf die A22 abgegangen: Die Einsatzkräfte sprechen von Glück, dass es keine Todesopfer zu beklagen gibt. Der Fahrer des weißen Kleinwagens im Bildhintergrund konnte sich in den Tunnel retten. - Video: stol

Es hätte in einer Tragödie enden können: Um 18 Uhr sind mitten im Feierabendverkehr große Steine, Geröll und Baumstämme auf beide Spuren der A22 bei Atzwang gekracht. Doch – Glück im Unglück: Alle beteiligten Fahrer kamen mit dem Schrecken und leichten Blessuren davon.

Kurz vor dem Tunneleingang auf Höhe des Gasthofs „Torggler“ ist der Steinschlag auf die Fahrbahn niedergegangen.


Dass im dichten Feierabendverkehr keines der vielen Autos, die die Stelle passierten, von einem Stein getroffen wurde, grenzt an ein Wunder. Besonders knapp entkam der 78-jährige bundesdeutsche Fahrer eines weißen Kleinwagens dem Steinschlag. Er schaffte es noch rechtzeitig, sich in einen Tunnel zu retten, als bereits kleinere Steine auf sein Auto prasselten. Hinter ihm krachten die großen Steine auf die Fahrbahn.

Foto: © FF Klausen



Den Fahrern zweier Lastwagen, die zum Zeitpunkt des Steinschlags auf der Südspur unterwegs waren, gelang es ebenfalls noch rechtzeitig, über die kleineren Steine zu fahren bzw. diesen auszuweichen, ohne dass dies schwerwiegende Folgen gehabt hätte.

Im STOL-Video sind sie südlich der Unglücksstelle zu sehen:



Der Airbag des weißen Kleinwagens hatte sich geöffnet, der Fahrer erlitt in der Folge leichte Verletzungen am Arm und stand unter Schock. Die Mannschaft des Weißen Kreuzes von Klausen brachte ihn ins Bozner Krankenhaus.

Foto: © FF Klausen



Der betroffene Hang liegt auf Kastelruther Gemeindegebiet, auf der Höhe von Atzwang und des Gasthofs „Torggler“

Wie viel Material abgebrochen ist, ist Gegenstand der Erhebungen, mit denen die zuständigen Geologen noch am Abend begannen. Betonleitplanken am Fahrbahnrand konnten offenbar die größten Brocken aufhalten.

Bilder von der Unglücksstelle zeigen größere Steine, die von einem Hang direkt oberhalb der Fahrbahn vor dem dortigen Tunnel abgegangen sind. „Kein Wunder bei den derzeitigen Temperaturschwankungen – einen Tag hat es 15 Grad, tags darauf minus 10. Dass da der Fels bricht, wundert nicht“, sagte einer der Einsatzkräfte.

Ortsaugenschein der Geologen noch am Abend

Genaueres wird sich wohl erst in den nächsten Tagen zeigen.



Der Verkehr auf der Autobahn zwischen Bozen Nord und Klausen kam in der Folge des Erdrutsches für mehr als eine Stunde völlig zum Erliegen.

Nach 19 Uhr gelang es, auf der Südspur einen Abschnitt mit Gegenverkehr einzurichten und auf diese Weise die wartenden Autofahrer an der Gefahrenstelle vorbeizuschleusen. Auch am Dienstag wird der Verkehr in diesem Bereich weiterhin auf die Südspur umgeleitet.

Die Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Klausen und der Bozner Berufsfeuerwehr sicherten und säuberten die Fahrbahnen und kümmerten sich mit den anderen beteiligten Einsatzkräften um die Fahrer der betroffenen Fahrzeuge. Auch die Autobahnpolizei stand im Einsatz.

kn

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