Aktuell werde das Thema noch in vorbereitenden Gremien wie der Gruppe „Internationale Umweltaspekte“ diskutiert, sagte der belgische Landwirtschaftsminister David Clarinval nach dem heutigen Agrarrat. Auf dem Niveau der Arbeitsgruppe fehle die nötige qualifizierte Mehrheit für den Kommissionsvorschlag aktuell noch. Unter den Landwirtschaftsministern fände der Kommissionsvorschlag aber großen Zuspruch.
Zweidrittelmehrheit notwendig
Da die EU und ihre Mitgliedstaaten Vertragsparteien der Berner Konvention sind, kann ohne eine Änderung des Schutzstatus im Rahmen des internationalen Übereinkommens der Status auf EU-Ebene nicht geändert werden. Es brauche eine Zweidrittelmehrheit unter den Vertragsparteien, um die Berner Konvention zu ändern, erklärte Totschnig am Montag.Wenn die Umweltministerinnen und -minister noch vor dem Sommer eine Entscheidung träfen, könnte die Berner Konvention aber noch heuer geändert werden, so der Landwirtschaftsminister. Öffentliche Unterstützung erhielt Totschnig am Montag von seinen finnischen und französischen Kollegen. Die slowenische Staatssekretärin für Landwirtschaft Eva Knez sprach sich hingegen dafür aus, zusätzliche Daten zum Zustand der Wolfspopulation in Europa abzuwarten, bevor man entscheide - etwas, was auch EU-Diplomaten anderer Staaten befürworteten.
Aktuell gibt es laut einer Studie der EU-Kommission vom Dezember geschätzt 20.300 Wölfe in der Europäischen Union. Wölfe würden in der EU jährlich mindestens 65.500 Nutztiere töten, fast dreiviertel davon machten Schafe und Ziegen aus.