Montag, 27. Mai 2024

EU-Agrarminister: Schutzstatus des Wolfes muss gesenkt werden

Eine Mehrheit der EU-Agrarminister will den Schutzstatus von Wölfen senken und fordert eine Abstimmung dazu am 17. Juni im Rat der dafür zuständigen Umweltminister, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium.

EU-Agrarminister fordern eine Abstimmung der Umweltminister zum Schutzstatus des Wolfes. - Foto: © APA/dpa / Christian Charisius

Die EU-Kommission hatte im Dezember einen entsprechenden Vorschlag gemacht, dieser muss aber noch vom zuständigen Umweltministerrat abgesegnet werden. Erst dann kann die EU einen Abänderungsantrag für die Berner Konvention einbringen, in der der Schutzstatus der Tiere geregelt ist.

Absenken des Status von „streng geschützt“ auf „geschützt“

Konkret visiert die Brüsseler Behörde ein Absenken des Status von „streng geschützt“ auf „geschützt“ an. Da die Vertragsparteien die EU und ihre Mitgliedstaaten sind, kann ohne eine Änderung des Schutzstatus im Rahmen des Berner Übereinkommens der Status auf EU-Ebene nicht geändert werden. Es brauche eine Zweidrittelmehrheit unter den Vertragsparteien, um die Berner Konvention zu ändern.

Özdemir: „Wolf hat in der Landwirtschaft nichts verloren“

Wenn die Umweltminister noch vor dem Sommer eine Entscheidung träfen, könnte die Berner Konvention noch heuer geändert werden.

Der Wolf habe in der Landwirtschaft nichts verloren, sagte Deutschlands Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Er sehe auch nicht, wie auf den Almen „vernünftiger Wolfsschutz“ funktionieren könne. Überall Zäune einzuziehen, könne „nicht die Lösung sein“.

20.300 Wölfe in der Europäischen Union

Aktuell gibt es laut einer Studie der EU-Kommission vom Dezember geschätzt 20.300 Wölfe in der Europäischen Union. Wölfe würden in der EU jährlich mindestens 65.500 Nutztiere töten, fast dreiviertel davon machten Schafe und Ziegen aus.

apa

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