Seit de Limas Inhaftierung haben mehrere Zeugen ihre Aussagen gegen sie widerrufen oder sind gestorben, 2 von 3 Anklagepunkten gegen die Ex-Ministerin wurden inzwischen fallengelassen. Das Gericht in Manila verkündete nun seine Entscheidung, de Lima und 4 Mitangeklagte gegen umgerechnet rund 5000 Euro Kaution auf freien Fuß zu setzen. Stunden nach der Gerichtsanhörung verließ de Lima das Polizei-Hauptquartier, in dem sie bisher in Haft saß.
Gegnerin der blutigen Anti-Drogen-Politik von Rodrigo Duterte
De Lima war eine entschiedene Gegnerin der blutigen Anti-Drogen-Politik des zum Zeitpunkt ihrer Festnahme herrschenden Präsidenten Rodrigo Duterte. Jahrelang hatte sie zu den Tötungen im Drogenmilieu durch „Todesschwadronen“ ermittelt, die Duterte in seiner Zeit als Bürgermeister von Davao und zu Beginn seiner Präsidentschaft gesteuert haben soll.Nach dem Amtsantritt von Präsident Ferdinand Marcos im Juni vergangenen Jahres waren erneut Rufe von ausländischen Diplomaten, Menschenrechtsgruppen und Politikern laut geworden, de Lima freizulassen.
Von 3 Inhaftierten kurzzeitig als Geisel genommen
Im Gefängnis litt die 64-Jährige unter Gesundheitsproblemen, im Oktober vergangenen Jahres wurde sie kurzzeitig bei einem Ausbruchsversuch von 3 Inhaftierten als Geisel genommen.Die Organisation Human Rights Watch (HRW) begrüßte die Gerichtsentscheidung vom Montag. „Sie hätte nie vom früheren Präsidenten Rodrigo Duterte ungerechtfertigt verfolgt und inhaftiert werden dürfen“, erklärte die stellvertretende HRW-Asien-Direktorin Bryony Lau.
Die US-Botschafterin MaryKay Carlson betonte, die US-Regierung verfolge den Fall weiterhin aufmerksam und „freut sich darauf, die übrig gebliebenen Vorwürfe im Einklang mit philippinischem Recht gelöst zu sehen.“