Sonntag, 15. September 2024

Lage spitzt sich zu: 7 Tote – Regen hält an – Stadt Krnov fast komplett überflutet

Nach dem Dauerregen spitzt sich die Hochwasser-Lage in Mittel- und Osteuropa weiter zu. Bei den Überschwemmungen hat es bislang insgesamt 7 Todesopfer gegeben. In Rumänien forderte das Unwetter 5 Todesopfer. In Österreich kam ein Feuerwehrmann bei Auspumparbeiten ums Leben. In Polen ist ein Mann in den Fluten ertrunken. Mindestens 4 Personen werden in Tschechien vermisst. Dort steht eine Stadt inzwischen fast komplett unter Wasser.

Überschwemmung in Polen. - Foto: © APA/afp / SERGEI GAPON

Als besonders dramatisch gilt die Lage in der Grenzregion zwischen Polen und Tschechien. Das Gebiet ist von den schlimmsten Überflutungen seit 3 Jahrzehnten betroffen.

Unwetter in Europa: Ein Überblick

Mann in Polen ertrinkt in den Fluten

Ganz Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt

Feuerwehrmann stirbt bei Auspumparbeiten in NÖ

Staudamm in Polen gebrochen

Unwetter fordern 5 Tote in Rumänien

Stausee in Österreich droht überzulaufen

Mindestens 4 Vermisste in Tschechien

Krnov steht fast vollständig unter Wasser, Evakuierung nicht möglich

Ganze Regionen in Tschechien leiden unter Jahrhunderthochwasser

Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von Fluten mitgerissen zu werden

6 Verletzte in Wien

Mehrere Häuser eingestürzt

Tausende evakuiert



4 Menschen wurden in Tschechien noch vermisst. Mehr als 10.000 Personen mussten evakuiert werden, Hunderttausende waren ohne Strom, Straßen und Zugstrecken mussten gesperrt werden. Landesweit galt an mehr als 120 Pegel-Messstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. An mehr als 50 Stationen wurde sogar ein Jahrhunderthochwasser gemeldet



Stadt steht nahezu vollständig unter Wasser

Die Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Binar sagte, dass geschätzt 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stünden. Für eine Evakuierung sei es nun zu spät. Die Kommune sei nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997.

Nach Staudamm-Bruch in Polen: Neue Flutwelle erreicht Klodzko

Auch in der polnischen Kleinstadt Klodzko hat sich die Situation nach dem Bruch eines Staudamms verschärft. In einigen Straßen steht das Wasser 1,5 Meter hoch. In Polen starb mindestens ein Mensch in den Fluten.




Ministerpräsident Tusk wiederholte seinen Appell, den Aufrufen zu Evakuierungen Folge zu leisten. In Teilen der überfluteten Gebiete ist die Stromversorgung unterbrochen, stellenweise gibt es Probleme mit dem Mobilfunk. Die Wasserwerke in Klodzko warnten, das Leitungswasser eigne sich nicht mehr zum Trinken und müsse abgekocht werden.


Tausende Feuerwehreinsätze in Österreich

Die österreichischen Behörden erklärten das Bundesland Niederösterreich zum Katastrophengebiet. Dort droht der Stausee am Kraftwerk Ottenstein überzulaufen. Wenn aus dem fast randvollen Ottenstein-Stausee größere Wassermengen durch die Flutklappen schießen, könnte es im Unterlauf des bereits stark angeschwollenen Kamp zu zusätzlich erheblichem Hochwasser kommen. Der Kamp fließt in die Donau.



In vielen Hochwassergebieten in Österreich ist keine Entspannung in Sicht. Am Sonntagmorgen kam ein Feuerwehrmann bei einem Unwettereinsatz ums Leben.

6 Verletzte in Wien – „Situation im Griff“

In der Hauptstadt Wien beruhigte deren Bürgermeister Michael Ludwig: „Wir haben in der Summe die Situation gut im Griff“, sagte er. Die Situation an der Donau, dem Hauptfluss, sei stabil. Aber am Wienfluss, der von einem Rinnsal zu einem reißenden Strom wurde, war das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird.

Manche Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, stellenweise wurde der U-Bahn-Verkehr eingestellt. 6 Menschen seien verletzt worden, überwiegend durch herabfallende Äste, sagte Ludwig. An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter.

Am Montag wird neuer Regen erwartet.

dpa/apa/jot

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