Freitag, 26. Juli 2024

Banküberfall in St. Ulrich: Verdächtiger gefasst

Die Carabinieri haben 2 Männer identifiziert, die verdächtigt werden, im April dieses Jahres die Sparkasse in Urtijëi/St. Ulrich überfallen zu haben. Einer von ihnen ist gefasst, nach dem zweiten wird gefahndet. Auch Banküberfälle in der Provinz Treviso sollen auf das Konto der beiden gehen.

Der Überfall auf die Sparkasse in St. Ulrich hat im Frühling für große Aufregung in Südtirol gesorgt.

Einer von ihnen war bereits wegen eines Überfalls auf Grödner Sparkasse im Jahr 2006 im Gefängnis gewesen.

Die Carabinieri von Vittorio Veneto (Provinz Treviso) haben in enger Zusammenarbeit mit den Carabinieri aus St. Ulrich und unter der Leitung der Staatsanwaltschaften von Treviso und Bozen 2 mutmaßliche Bankräuber festgenommen.

Zur Erinnerung: 2 maskierte Männer waren am 3. April dieses Jahres in die Sparkasse in St. Ulrich eingedrungen. Einem Kunden hielten sie dabei einen spitzen Gegenstand an die Kehle. (Im Exklusivinterview mit STOL sprach der Mann damals von seinem dramatischen Erlebnis.)

Die Bankangestellten bedrohten die Männer mit einem Luftdruckgewehr. Etwa 2000 Euro erbeuteten die Räuber so. Bei diesem Überfall nutzten sie einen in der Provinz Pordenone gestohlenen Fiat Punto und einen Mercedes als Fluchtautos.

Schon vorher 2 Überfälle in Treviso

Wie nun bekannt wurde, sollen dieselben Männer schon am 20. März dieses Jahres eine Bank in Vittorio Veneto auf die gleiche Weise ausgeraubt haben: Verkleidet mit Perücken und Sturmhauben, waren sie damals in das Geldinstitut eingedrungen. Sie sollen einen über 80-jährigen Kunden mit einem Teppichmesser bedroht und die Bankangestellten aufgefordert haben, Geld aus dem Tresor herauszugeben. Aufgrund eines Zeitschaltmechanismus waren sie damals allerdings nicht an Geld gekommen.

Bei diesem Überfall hatten die Männer einen Mercedes A-Klasse und einen zuvor in der Nähe von Venedig gestohlenen Ford C-Max genutzt.


Auch am 25. März hätten die beiden ihre Masche durchziehen wollen, heißt es von den Ermittlungsbehörden: Mit Perücken, dunklen Brillen und Sturmhauben seien die beiden in eine Bank in Livenza (Provinz Treviso) eingedrungen.



Wiederum sollen sie einen 82-jährigen Kunden mit einem scharfen Gegenstand bedroht und die Angestellten zur Herausgabe von Geld aufgefordert haben. Doch auch bei diesem Raubversuch verhinderte ein Zeitschaltmechanismus die Auszahlung. Die Täter nutzten den Mercedes A-Klasse aus dem ersten Überfall und einen Renault Clio, der Tage zuvor aus einer Garage in Cessalto (Treviso) gestohlen worden war.

Videoaufzeichnungen führen zu den Verdächtigen

Die Ermittlungen wurden maßgeblich durch die Auswertung von Überwachungskamerabildern vorangetrieben, die die Bewegungen der von den Tätern benutzten Fahrzeuge dokumentierten. Diese Aufnahmen bestätigten die Ermittlungshypothesen und halfen dabei, die Täter zu identifizieren.

Zeugenaussagen sowie die detaillierte Analyse der Videoüberwachungsaufnahmen der überfallenen Banken spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle. Zudem führten die Kontrollen der Carabinieri in verschiedenen Städten im Nordosten Italiens zu wichtigen Erkenntnissen.

Dann klicken die Handschellen

Die Ermittlungen führten zur Identifizierung eines 40-jährigen und eines 41-jährigen Mannes, beide albanischer Staatsangehörigkeit. Die Verdächtigen hätten stets ein „sauberes“ Fahrzeug genutzt – einen Mercedes A-Klasse, der auf einen Landsmann der Verdächtigen zugelassen war –, um ihre Ziele auszuspähen. Für die eigentliche Tat verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge, die sie danach zurückließen.

Die beiden Männer, die als äußerst gefährlich gelten und mehrere Vorstrafen haben, befinden sich in Untersuchungshaft. Der 41-Jährige, der sich unrechtmäßig im Staatsgebiet aufhielt und mehrere Aliasnamen verwendete, wurde vor einigen Tagen in Venetien festgenommen. In seinem Haus wurden etwa 13 Kilogramm Haschisch gefunden, was zu seiner Verhaftung wegen Drogenbesitzes führte. Sein Komplize wird weiterhin aktiv gesucht.

stol

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