40 Schafe sind im vergangenen Sommer auf der Nemesalm in Sexten den Wölfen zum Opfer gefallen. Die Bauern holten mitten im Sommer ihr Vieh von der Alm, der Almabtrieb wurde abgesagt. In 10 Tagen sollen nun wieder Schafe, Ziegen und Rinder aufgetrieben werden. Heuer setzt man auf Prävention und Herdenschutz, unter anderem mit einer Schäferin samt Herdenschutzhund.

Der Kadaver eines Goldschakals wurde vor Kurzem im Trentino gefunden. Dabei ist der „große Fuchs“ nicht nur bei den Nachbarn bekannt. „Immer wieder werden uns Sichtungen gemeldet“, weiß Dominik Trenkwalder, Wildtierökologe im Amt für Wildtiermanagement.

Breite Rückendeckung für das Vorhaben im Trentino, je maximal 8 Problembären im Jahr 2024 und 2025 zu entnehmen: Die 3. Gesetzgebungskommission des Trentiner Landtages hat sich gestern für das entsprechende Gesetzesdekret ausgesprochen.

Bär M90 ist am Dienstagnachmittag im Val di Sole erlegt worden. Der Landeshauptmann des Trentino, Maurizio Fugatti, hatte das Dekret zur Entnahme des Bären am Dienstagvormittag unterzeichnet.

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti (Lega) drückt beim Thema Bären aufs Tempo: So rasch wie möglich möchte er ein Gesetz durchbringen, das die Entnahme von 8 Problembären pro Jahr für 3 Jahre vorsieht; am liebsten noch bevor die Bären aus der Winterruhe erwachen.

Das regionale Verwaltungsgericht in Trient hat die Tötung von 2 Problembären erneut ausgesetzt und den Europäischen Gerichtshof angerufen.

Der Ärger bei Armin Huber vom Wieserhof in Pfunders ist groß. Denn schon wieder hat der Wolf auf seiner Gampisalm Tiere gerissen. Diesmal waren es 7 Schafe und 5 Ziegen. Insgesamt hat der Bauer in diesem Almsommer bereits 15 Schafe und Lämmer sowie 5 Ziegen und ein Kalb verloren.

Wieder hat der Wolf – wahrscheinlich war es ein Rudel – zugeschlagen: Diesmal wurden im Bereich der Großen Gruppachspitze 9 Schafe und Lämmer gerissen; ein zehntes Tier fehlt. Und auf der Grünbachalm ober Kiens fiel ein Kalb dem Wolf zum Opfer.

Vor 5 Wochen haben die Bauern vom Kleinegger- und Lechnerhof in Rodeneck ihre Schafe – 67 an der Zahl – auf die Hofalm in Terenten getrieben. Davon leben heute nur noch 22. Bisher hatte der Landwirt Andreas Amort Glück: Seine Schafe blieben verschont. Doch am vergangenen Wochenende haben Wölfe erneut zugeschlagen und die Hälfte seiner Herde ausgelöscht. „Was mich zornig macht, ist vor allem der emotionale Verlust: Nun muss ich meinen Kindern erklären, dass die Tiere mit denen sie aufgewachsen sind und denen sie einen Namen gegeben haben, qualvoll gestorben sind“, sagt er zu STOL.

In den vergangenen Wochen wurden im Überetsch immer wieder eindeutige Bärenspuren gefunden. Gut möglich, dass das Tier, welches unter anderem im Montiggler Wald einen Bienenstand zerstört hatte, Richtung Kalterer See weitergewandert ist.

Südtirol hat immer mehr Wölfe. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo im Land ein Wolf gesichtet oder ein angefallenes oder sogar getötetes Tier gefunden wird. Die jüngste Begegnung mit dem ungeliebten Zeitgenossen wird aus Niedervintl gemeldet. Dort konnte Dienstagfrüh gegen halb 7 Uhr ein Wolf am Orthammerhof unweit der Mühlbacher Klause sogar gefilmt werden. Das Video von Bauer Hubert Crazzolara zeigt einen ausgewachsenen Wolf, der sich auf der Hofstelle herumtreibt – wohl auf der Suche nach einer leichten Beute. Doch der Eindringling hat nicht mit der Hofhündin gerechnet. Der Mischling aus einem Bernhardiner und einem Belgischen Wolfshund zeigt auf dem Video keinerlei Angst vor dem Wolf. Im Gegenteil: Er setzt sogar zur Verfolgung an und treibt ihn in die Flucht.

Wölfe sind normalerweise scheue Tiere. Doch ist gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass sie zumindest in Südtirol nicht mehr einen weiten Bogen um Menschen und Siedlungen machen. Das jüngste Beispiel kommt aus dem Unterland.

Ein Wolf oder auch mehrere Exemplare dürften in Vellau oberhalb von Algund unterwegs sein: Das Ergebnis der DNA-Analyse liegt zwar noch nicht vor, Experten gehen aber davon aus, vor allem aufgrund des Rissbildes, dass ein Wolf in der Nacht von Freitag auf Samstag, vermutlich gegen 1 Uhr früh, am Hauserhof ein trächtiges Mutterschaf und ein etwa 6 Monate altes Schaf gerissen hat.

Derzeit machen mehrere Bärenvideos im Internet die Runde. Diese Videos sind jedoch bereits einige Jahre alt.

Am gestrigen Freitag zirkulierte ein Foto, das die Aufnahme eines Bären in der Nacht auf den gestrigen Freitag in Lüsen zeigen sollte. Fake oder nicht war bald die Frage. Die Antwort scheint einfach – oder auch nicht?

„In den vergangenen Jahren haben die Tierschützer alles getan, um die Bären zu verteidigen, aber jetzt – nach der Tragödie auf dem Monte Peller – müssen sie endlich einsehen, dass Bären ebenso wie Wölfe Raubtiere sind und als solche eine Gefahr für die Bergbewohner, für Herden und für Touristen darstellen“: Extrembergsteiger Reinhold Messner sagt, die Bestände seien „unbedingt zu reduzieren“.

Als Matthaeus Kostner und seine Frau am Stefanstag mit dem Auto am Panidersattel unterwegs waren, trauten sie ihren Augen kaum: „Meine Frau hat den Wolf vom Auto aus gesehen. Ich habe das Tier dann gefilmt. Der Wolf spazierte seelenruhig neben einem Hotel hinauf“, sagt Matthaeus zu STOL. Das Tier wurde gegen 10.45 Uhr gesichtet. Ob es sich wirklich um einen Wolf handelt, wurde bisher noch nicht bestätigt.

Der Wolf war auch in diesem Jahr ein bestimmendes Thema in Südtirol. Unsicherheit, Emotionen und Angst prägen die Thematik Großraubtier nach wie vor. Auch was rechtliche Fragen betrifft. Was Rechtsanwalt Janis Noel Tappeiner (Kanzlei Baur & Tappeiner) dazu sagt.

Unweit des Pausahofes des Trudner Bürgermeisters Michael Epp wurden am Samstag in einer 6 Hektar großen Wiese 2 Wölfe gesichtet, von mehreren Bürgern, die dort auf dem Weg zum Recyclinghof waren. Auf Epp lastet nun großer Druck zu handeln – ist es doch nicht die erste derartige Sichtung im Dorf.

„So kann es nicht mehr weitergehen“, beklagen die 3 bäuerlichen SVP-Landtagsabgeordneten Sepp Noggler, Manfred Vallazza und Franz Locher das Wolfsmanagement von Landesrat Arnold Schuler in Südtirol. „Bis dato sind wir in dieser prekären Situation keinen entscheidenden Schritt weitergekommen.“

Nach dem Bericht, dass zwei 23-jährige Frauen im Ultental beim Wandern auf ein Wolfsrudel getroffen sind, gingen die Wogen hoch. Die beiden jungen Frauen aus dem Großraum Bozen hatten einen Notruf abgesetzt. In der Alarmierung der Landesnotrufzentrale heißt es, dass „2 Personen von einem Rudel Wölfe verfolgt werden und Angst haben“. Es wurden der Notarzthubschrauber Pelikan 3 und die Bergrettung Ulten geschickt.

Ein Wolf streift 20 Meter neben einem Kinderspielplatz vorbei, dann wird er vom Hund verscheucht: Diese Szene auf der Seiser Alm sorgte in der Vorwoche für Aufsehen. Viele fragen sich: Wie groß war die Gefahr für die Kinder? Und was kann passieren, wenn Wölfe in Südtirol immer öfter bei Höfen und Wohnsiedlungen anzutreffen sind? Der Münchner Wolfsexperte Wolfgang Schröder gibt eine Antwort, die aufhorchen lässt.

Noch nicht einmal 10 Tage ist der italienische Agrarminister Francesco Lollobrigida im Amt und schon gab es am Montag ein Treffen mit dem Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann.