Nachdem am Dienstag ein 43-jähriger Franzose bei einer Bärenattacke erheblich verletzt worden ist, kommen neue Details zum jüngsten Bärengriff im Trentino ans Licht: Der Tourist, der Verletzungen an Händen und Beinen davongetragen hat, schildert die bangen Momente.

Die heikle Frage des Zusammenlebens der Menschen mit den Bären beschäftigt jetzt immer mehr auch die Politik in Rom. So hat die Trentiner Kammerabgeordnete Alessia Ambrosi bei Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin eine Anfrage eingereicht, in der sie eine Überarbeitung des EU-Ansiedlungsprojekts für Bären „Life Ursus“ fordert.Sie beklagt erhebliche Mängel im Umgang mit Bären in der Region Trentino-Südtirol. Wir haben uns mit der Parlamentarierin aus den Reihen der „Fratelli d´Italia“ in Rom unterhalten. + von Micaela Taroni

Wovor selbst Fachleute wiederholt gewarnt haben, ist jetzt schreckliche Realität geworden: Am Monte Peller im Val di Sole wurde am Mittwochabend der 26-jährige Andrea Papi aus Caldes von einem Bären angegriffen und getötet. Es ist der 8. Angriff von Bären auf Menschen im Trentino in den vergangenen 9 Jahren.

Im Juli 2017 wurde Angelo Metlicovec von der später erlegten Bärin KJ2 in der Nähe des Terlago-Sees angegriffen. Ein Jahr dauerte es, bis seine physischen Wunden heilten, die seelischen Wunden tun es wohl nie: Angstzustände und Schlafstörungen stehen für den 72-Jährigen an der Tagesordnung. Wie die Tageszeitung „Alto Adige“ berichtet, soll Metlicovec von der Provinz Trient nun Schadenersatz erhalten.