Dienstag, 10. September 2024

Wodurch ein Start-up der Baubranche Arbeit abnehmen will

Baumaterialien beschaffen und das so unkompliziert wie nur möglich. Das ist das Ziel, dass sich David Plaseller, Patrick Gössl und Michael Streif vom Start-up revitalyze gesetzt haben. Zugleich möchten sie die Kreislaufwirtschaft und die Wiederverwendung von Baumaterialien fördern. Das junge Team stellt sich vor.

Die 3 Gründer von revitalyze (von links): Michael Streif, David Plaseller, Patrick Gössl. Das Start-up hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Darunter den Tiroler Innovationspreis 2021. - Foto: © revitalyze


1. Was ist unser innovatives Produkt und welches Kundenproblem löst es?

Revitalyze nennt sich das Start-up, das von David Plaseller aus Dorf Tirol und den beiden Österreichern Patrick Gössl und Michael Streif gegründet wurde. Ihr Ziel: Mit einer digitalen Plattform das Bestellen von Baumaterialien wie Sand und Kies wesentlich vereinfachen und dabei auch noch, wenn möglich, Baustoffe wiederverwenden.
„Das Problem dahinter ist, dass der aktuelle Bestellprozess per Telefon und E-Mail sehr fehleranfällig ist, da er manuell erfolgt. Die Bearbeitung solch einer Bestellung dauert durchschnittlich 15 Minuten“, erklärt Geschäftsführer David Plaseller. Dies verbrauche viel Zeit und Ressourcen, die angesichts des Fachkräftemangels besser an anderer Stelle eingesetzt werden könnten. Stattdessen könne man mit der Plattform Angebote einfach einsehen und direkt mit Anbietern in Kontakt treten.

2. Wie sind wir auf diese Geschäftsidee gekommen?
„Ursprünglich konzentrierten wir uns auf die Wiederverwendung von Baustoffen und erkannten im Laufe dieses Vorhabens, dass ein großes Potenzial in der Digitalisierung des Bestellprozesses liegt“, erklärt Plaseller. Aktuell liegt der Schwerpunkt besonders auf mineralischen Baustoffen wie Sand und Kies, die mengenmäßig den größten Materialfluss darstellen.

3. Was waren unsere größten Herausforderungen und was haben wir daraus gelernt?
„Der Aufbau eines Start-ups ist wie eine Achterbahnfahrt“, sagt Plaseller. Man schwanke zwischen Vorstellung und Realität, zwischen Optimismus und Pessimismus. „Damit muss man umgehen können und eine gewisse Resilienz an den Tag legen.“
Außerdem sei es extrem wichtig, flexibel und anpassungsfähig zu sein. „Am Ende werden diejenigen erfolgreich sein, die sich am schnellsten angepasst haben“, sagt der Dorf Tiroler.

4. Wer oder was ist unser Vorbild und warum?
Für das noch junge Start-up ist das Südtiroler Erfolgsunternehmen Alpitronic, das vor einigen Jahren noch selbst ein Start-up war, ein großes Vorbild: „Es ist faszinierend zu sehen, was dieses Unternehmen aus Südtirol in so kurzer Zeit aufgebaut hat. Auch hier hat sich Resilienz ausgezahlt, denn der Start war alles andere als einfach“, sagt Plaseller.

5. Wo sehen wir uns in 3 Jahren?
„Mineralische Baustoffe sind der größte Stoffstrom im Baugewerbe. Eine moderne Gesellschaft wäre ohne Sand nicht denkbar, und gleichzeitig wird der Rohstoff immer knapper. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer Lösung nicht nur einen unterversorgten Markt in Europa bedienen können. Mittelfristig, das heißt in 3 Jahren, sehen wir unsere Lösung bei zahlreichen Recyclern und Sand- und Kieswerken in der DACH-Region im Einsatz.“

Haben auch Sie ein Start-up mit einer innovativen Idee? Dann melden Sie sich per Mail an josef.bertignoll@athesia.it

ber

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