Mittwoch, 29. Mai 2024

„Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung“

Es brauche qualifizierte Zuwanderung, um in Zukunft den Bedarf an Arbeitskräften decken zu können. Dies hat Heiner Oberrauch, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol (UVS), anlässlich der Vollversammlung Donnerstagabend in Bozen betont.

Heiner Oberrauch, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol.


Südtirols Unternehmen blicken mit Sorgen in die Zukunft, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu finden. Bereits heutzutage macht sich hierzulande der Arbeitskräftemangel bemerkbar – in manchen Branchen stärker, in manchen weniger.

Dies war auch Thema der diesjährigen Vollversammlung des UVS in Bozen. Für Heiner Oberrauch ist klar: Ohne qualifizierte Zuwanderung könne man den Bedarf an Arbeitskräften in Zukunft nicht mehr decken.

Immer weniger Geburten

Der demografische Wandel lässt keine andere Wahl: Die Gesellschaft wird zunehmend älter. Die Geburtenraten unterstreichen dies: Kamen in den 1960er Jahren in Südtirol noch mehr als 8000 Kinder pro Jahr auf die Welt, waren es in den Jahren 2005 bis 2015 – den Jahrgängen, die nun in den Arbeitsmarkt eintreten – gerade einmal 5000.

„In den kommenden 10 Jahren verlieren wir 85.000 potenzielle Mitarbeiter und es kommen nur 55.000 nach – das ist ein Minus von 30.000 Menschen“, sagte Oberrauch.

Leistbares Wohnen – ein Hauptproblem

Fachkräfte für den heimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen gelinge aber nur, wenn Südtirol als Wirtschafts- und Lebensstandort attraktiv sei. „In dieser Hinsicht ist leistbares Wohnen das Hauptproblem“, hob der UVS-Präsident hervor.

Neben leistbaren Mietwohnungen bräuchte es auch hochqualifizierte und fair bezahlte Arbeitsplätze, ein internationales Bildungsangebot und Erreichbarkeit auf allen Ebenen.

Unsere Unternehmen leben Integration vor
Heiner Oberrauch


Südtirols Industrieunternehmen leisteten bereits einen wesentlichen Beitrag zur Integration, merkte Oberrauch an: „In unseren Betrieben arbeiten Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern, wir investieren in Aus- und Weiterbildung, wir bieten Sozialleistungen, kümmern uns oft auch um Wohnungssuche oder andere bürokratische Angelegenheiten.“

Neuer Confindustria-Chef zu Gast

Per Live-Zuschaltung war auch der frisch gewählte Confindustria-Chef bei der Vollversammlung des UVS in Bozen zu Gast. Ebenfalls anwesend waren Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine Stellvertreterin Rosmarie Pamer und als Referent Axel Plünnecke vom Institut für deutsche Wirtschaft der Universität Köln.

ber

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