Südtirols Unternehmen blicken mit Sorgen in die Zukunft, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu finden. Bereits heutzutage macht sich hierzulande der Arbeitskräftemangel bemerkbar – in manchen Branchen stärker, in manchen weniger.
Dies war auch Thema der diesjährigen Vollversammlung des UVS in Bozen. Für Heiner Oberrauch ist klar: Ohne qualifizierte Zuwanderung könne man den Bedarf an Arbeitskräften in Zukunft nicht mehr decken.
Immer weniger Geburten
Der demografische Wandel lässt keine andere Wahl: Die Gesellschaft wird zunehmend älter. Die Geburtenraten unterstreichen dies: Kamen in den 1960er Jahren in Südtirol noch mehr als 8000 Kinder pro Jahr auf die Welt, waren es in den Jahren 2005 bis 2015 – den Jahrgängen, die nun in den Arbeitsmarkt eintreten – gerade einmal 5000.„In den kommenden 10 Jahren verlieren wir 85.000 potenzielle Mitarbeiter und es kommen nur 55.000 nach – das ist ein Minus von 30.000 Menschen“, sagte Oberrauch.
Leistbares Wohnen – ein Hauptproblem
Fachkräfte für den heimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen gelinge aber nur, wenn Südtirol als Wirtschafts- und Lebensstandort attraktiv sei. „In dieser Hinsicht ist leistbares Wohnen das Hauptproblem“, hob der UVS-Präsident hervor.Neben leistbaren Mietwohnungen bräuchte es auch hochqualifizierte und fair bezahlte Arbeitsplätze, ein internationales Bildungsangebot und Erreichbarkeit auf allen Ebenen.
„ Unsere Unternehmen leben Integration vor ”
— Heiner Oberrauch
Südtirols Industrieunternehmen leisteten bereits einen wesentlichen Beitrag zur Integration, merkte Oberrauch an: „In unseren Betrieben arbeiten Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern, wir investieren in Aus- und Weiterbildung, wir bieten Sozialleistungen, kümmern uns oft auch um Wohnungssuche oder andere bürokratische Angelegenheiten.“