Montag, 21. August 2023

Wifo: Ungewissheit im Südtiroler Gastgewerbe nimmt zu

Im Südtiroler Gastgewerbe hat sich die Stimmung etwas eingetrübt. Laut dem Wirtschaftsbarometer der Handelskammer Bozen rechnen derzeit 86 Prozent der Unternehmer heuer mit zufriedenstellenden Erträgen, in der Frühjahrsumfrage waren es noch 92 Prozent gewesen.

Vor allem die Betreiber von Restaurants, Bars und Cafès schauen sind mit Blick auf die nächsten Monaten weniger optimistisch gestimmt als noch vor ein paar Monaten. - Foto: © Lloyd Caffee - dpa - gms


„Die Gastronomie und die Beherbergung spüren einmal mehr die Kostensteigerungen, die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten und das schwindende Budget für Urlaubsreisen“, kommentiert Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), das aktuelle Wifobarometer. „Deshalb ist es nur verständlich, dass viele Wirtinnen und Wirte mit gemischten Gefühlen in das zweite Halbjahr starten.“


Vor allem unter den Betreibern von Restaurants, Bars und Cafés hat sich die Stimmung verschlechtert, wie aus der Erhebung des Wirtschaftsforschungsinstitutes der Handelskammer Bozen (Wifo) hervorgeht.
In diesen Sparten rechnet heuer etwa jedes fünfte Unternehmen mit einem unbefriedigenden Betriebsergebnis, was vor allem auf einer erwarteten Stagnation des Umsatzes zurückzuführen ist, wie das Wifo mitteilt.
Zudem klagen die Unternehmer, vor allem in der Gastronomie, über einen starken Anstieg der Kosten, zum Beispiel beim Ankauf von Lebensmitteln, und über schlechtere Bedingungen, um einen Kredit zu erhalten.

Beherbergungssektor optimistischer

Mehr Optimismus herrscht im Beherbergungssektor vor, insbesondere dank der positiven Entwicklung in der ersten Jahreshälfte, wie aus dem Wifo-Barometer hervorgeht. Immerhin wurden zwischen Jänner und Juni in Südtirol in etwa 15,7 Millionen Nächtigungen verzeichnet - 15,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Betreiber von Hotels und Pensionen gehen demnach davon aus, dass auch im zweiten Halbjahr die Umsätze zulegen werden, vor allem dank der Urlauber aus dem Ausland und wegen der gestiegenen Preise. Gleichzeitig sei aber auch eine Verschlechterung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit gemeldet worden, so das Wifo.
Was die Investitionen angeht, herrscht laut der Umfrage noch Unsicherheit vor, weil man nicht abschätzen könne, wie sich die hohe Inflation in den kommenden Monaten auf die Nächtigungszahlen auswirken werde.

„Investitionen unterstützen“

Handelskammerpräsident Michl Ebner spricht sich für Unterstützungen aus: „Der Rückgang der Kaufkraft der Familien durch die Inflation und die schlechte Konjunkturlage in Deutschland werden auch auf den Tourismus in Südtirol Auswirkungen haben. Dementsprechend sollten die Investitionen der Unternehmen im Gastgewerbe unterstützt werden, um konkurrenzfähig zu bleiben.“

stol

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