Gewinnplus bei den Raikas
Eine wichtige Rolle im Raiffeisen-Kosmos nehmen die Kreditinstitute ein, konkret die 39 Raiffeisenkassen. Mit 164 Geschäftsstellen sind sie in 103 der 116 Gemeinden Südtirols vertreten und verfügen über mehr als die Hälfte aller Bankschalter im Land. Die Anzahl der Kunden ist im Vorjahr um über 3000 Neumitglieder gestiegen und betrug zum Jahresende 81.470. Der Reingewinn der 39 Kassen belief sich laut Jahresbericht auf 193,44 Millionen Euro – ein Plus von sage und schreibe 40,67 Prozent gegenüber 2022. Auch die Raikas profitierten – wie alle europäischen Banken – vom geänderten Zinsumfeld: „Aufgrund der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und den inflationsbedingten Anpassungen der Leitzinssätze konnten sie ihre Ertragskraft weiter steigern und erzielten dadurch einen beachtlichen Überschuss“, wie es von Leon ausdrückte. Zusammen mit der Raiffeisen Landesbank betrug der Reingewinn 218,76 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Raiffeisenkassen erhöhte sich um 9,81 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro und die Kernkapitalquote (CET1) betrug 25,47 Prozent.Die direkten Kundeneinlagen haben um 0,44 Prozent abgenommen und erreichten zum Bilanzstichtag den Wert von 14,15 Milliarden Euro. Die indirekten Kundeneinlagen hingegen verzeichneten einen Zuwachs von 17,05 Prozent. Die Ausleihungen an Kunden gingen als Folge der gestiegenen Finanzierungskosten zurück und erreichten zum Jahresende 11,17 Milliarden Euro (minus 3,43 Prozent).
Von Äpfeln bis Wein
Die Obstgenossenschaften hatten ein schwieriges Geschäftsjahr 2022/23. Die Obsternte 2022 war mit 823.657 Tonnen um 8,4 Prozent geringer als im Jahr davor. Die 5.767 Mitglieder erhielten 375 Mio. Euro ausbezahlt. Pro Kilo Obst und Gemüse waren es mit 0,4556 Euro (ohne MwSt.) um 0,9 Prozent weniger als im Jahr davor.Die Kellereigenossenschaften verzeichnen ein gutes Geschäftsjahr 2022/23. Die 3.153 Mitglieder lieferten aus der Ernte 2022 31.070 Tonnen Trauben – ein Plus von rund 9,5 Prozent und erhielten mit 98,4 Mio. Euro um 6,7 Prozent mehr ausbezahlt als im Jahr zuvor. Pro Kilogramm waren es im Schnitt 3,17 Euro (ohne MwSt.).
Die Molkereigenossenschaften erhielten im Geschäftsjahr 2023 mit 380,9 Mio. Kilogramm um 5,2 Prozent weniger Milch angeliefert als 2022; darin enthalten sind 17 Mio. Kilogramm Milch aus Nordtirol. Die Molkereien konnten aber höhere Preise am Markt durchsetzen. Sie erwirtschafteten für die 4.358 Mitglieder einen sehr guten Milchauszahlungspreis. Dieser lag pro Kilogramm Milch mit 0,692 Euro (ohne MwSt.) um 18,3 Prozent höher als im Jahr davor. In Summe wurden 263,5 Mio. Euro an die Mitglieder ausgezahlt.
Die Energiegenossenschaften (E-Werke, Biogas- und Fernheizwerke) versorgten über 25.000 Mitglieder mit erneuerbarer Energie und die Trinkwasser- und Beregnungsgenossenschaften über 5250 Mitglieder mit Wasser. Die Konsum- und Dienstleistungsgenossenschaften sicherten die Nahversorgung in vielen Dörfern. Die Sozial- und Non-Profit-Genossenschaften leisteten unverzichtbare Dienste – von der Kinder- und Seniorenbetreuung bis zu Integration, Bildung und Gesundheitsdiensten.
Dem Raiffeisenverband Südtirol gehören auch Viehwirtschaftsgenossenschaften, verschiedenste landwirtschaftliche Genossenschaften, Wohnbau- und Parkplatzgenossenschaften, Kindergarten- und Kulturheimgenossenschaften und andere Genossenschaften an.