Montag, 8. April 2024

Arbeitsunfälle nehmen zu – Gewerkschaften fordern mehr Kontrollen

Die Arbeitsunfälle in Südtirol nehmen zu: In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sind laut Daten des Arbeitsunfallinstitutes INAIL über 2200 Unfälle gemeldet worden – 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Es brauche mehr Prävention und Überwachung, fordern die Gewerkschaften CGIL/AGB und UIL/SGK.

Die ersten Zahlen zu den Arbeitsunfällen 2024 sind da und zeigen eine klare Tendenz nach oben. - Foto: © Shutterstock / shutterstock


Was die Arbeitssicherheit anbelangt, reiht sich Südtirol im gesamtstaatlichen Vergleich in die unteren Ränge ein. Im Januar und Februar sind 2236 Arbeitsunfälle gemeldet worden – 6 davon endeten tödlich. Im Vergleich dazu sind im Trentino im selben Zeitraum 1451 Unfälle registriert worden.

„Trentino hat doppelt so viele Inspektoren“

Für die beiden Gewerkschaften CGIL/AGB und UIL/SGK seien diese Zahlen alarmierend. Sie fordern daher, die Prävention und Überwachung zu verstärken. „Doch gerade beim Thema Kontrollen hat Südtirol ein enormes Problem“, kritisiert Cristina Masera, Generalsekretärin von CGIL/AGB.

Der Grund: In Südtirol gibt es gerade einmal 8 Arbeitsinspektoren für Betriebskontrollen, was für die beiden Gewerkschaften eine unzureichende Anzahl darstellt. Im Trentino sind laut Auskunft der Gewerkschaften 22 Inspektoren tätig und weitere 10 sind für Unfalluntersuchungen angestellt.

„Südtirol braucht mindestens gleich viel wie in unserer Nachbarprovinz“, fordert Mauro Baldessari, Generalsekretär von UIL/SGK. Der Beruf müsse daher attraktiver gestaltet werden.

„Punktelizenz für alle Unternehmen“

Doch neben verstärkten Kontrollen brauche es auch mehr Sensibilität seitens der Arbeitgeber. Daher fordern die beiden Gewerkschaften CGIL/AGB und UIL/SGK eine Punktelizenz für alle Unternehmen in allen Sektoren. Bei Missachtung der geltenden Sicherheitsvorschriften sollen Punkte abgezogen und in weiterer Folge die Lizenz genommen werden.

Solch eine Punktelizenz soll laut Plänen der italienischen Regierung bereits im Herbst dieses Jahres für alle Baufirmen verpflichtend werden. Lesen Sie hier mehr.

Die beiden Gewerkschaften kündigen außerdem am 11. April einen 4-stündigen Generalstreik an, um für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz zu protestieren.

ber

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