Zwar sanken im vergangenen Jahr die Gesamteinnahmen um ein Viertel auf 2,7 Milliarden Euro, „doch das ist vor allem auch auf den deutlichen Rückgang der Strompreise zurückzuführen“, sagte Alperia-Generaldirektor Luis Amort bei der Bilanzvorstellung. Der durchschnittliche Energiepreis an der Strombörse sank von 304 Euro je Megawattstunde (MWh) auf 127 Euro – ein Wert, der dem des Jahres 2021 entspricht.
Der Vorsteuergewinn (EBITDA) der Alperia-Gruppe stieg hingegen von 272 auf 327,6 Millionen Euro (Plus 20 Prozent) und auch der Reingewinn der Gruppe liegt mit 84,2 Millionen Euro deutlich über dem Wert von 2022 (Plus 38 Prozent).
Zu berücksichtigen ist laut Aufsichtsrat, dass der Abschluss 2023 um einen Betrag von 18 Millionen Euro als außerordentlichen Solidaritätsbeitrag gemäß dem Haushaltsgesetz 2023 zusätzlich gekürzt wurde.
Die wichtigste Kennzahl der Bilanz sei jedoch der geschaffene Mehrwert für Südtirol, so Amort. Dieser liegt bei 389 Millionen Euro.
„Geschäftsfelder diversifizieren“
Ein wichtiger Faktor für die positive Bilanz des Energieunternehmens, das besonders durch Wasserkraft Strom erzeugt, sei sicherlich auch, dass es 2023 wieder mehr geregnet hat. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg im Vergleich zu 2022 um 43 Prozent.Doch um zukünftig unabhängiger von den Niederschlagsmengen zu sein und die Energiewende voranzubringen, sei es wichtig, die Geschäftsfelder zu diversifizieren, sagte Vorstandspräsidentin Flora Kröss. „Mögliche Entwicklungen betreffen den Ausbau von Fernwärme, Fotovoltaik oder Wasserstoffanlagen“, so die Präsidentin.
Investitionen in Sicherheit der Kraftwerke
Im vergangenen Jahr tätigte die Alperia-Gruppe Investitionen von rund 175 Millionen Euro. „Den Großteil investieren wir in die Modernisierung unserer Kraftwerke, um sie noch sicherer zu gestalten“, sagte Amort.Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich Ende 2023 auf 1007 Millionen Euro – ein Rückgang um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mehr Geld für Gesellschafter
Für die Aktionäre der Holding Alperia AG bedeutet das Geschäftsjahr 2023 auch eine Steigerung der Dividenden. Angesichts des Nettogewinns von 39,6 Millionen Euro schlug der Vorstand die Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 34 Millionen Euro an die Gesellschafter vor.Alperia plant in diesem Jahr auch die Ausgabe von Anleihen, die an die breite Öffentlichkeit gerichtet sind. Was das Unternehmen genau vorhat, erklärt Alperia-Generaldirektor Luis Amort im Interview.