Mittwoch, 28. August 2024

Kollektivvertrag: „Nicht einmal genug Geld für Inflationsanpassung“

Zu ersetzen, was die Inflation frisst, dazu sind im Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag 2022–2024 keine Mittel da. Die Gewerkschaften sind enttäuscht. Sie wollen ein Treffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Magdalena Amhof.

Eine Demonstration vor dem Landhaus in Bozen 2019: Das Thema ist noch dasselbe – der Bereichsübergreifende Kollektivvertrag (BÜKV).

„Wir sind zutiefst enttäuscht über das Fehlen der notwendigen Mittel, um die Gehälter der über 40.000 öffentlich Bediensteten an die Inflation von rund 15 Prozent für den Dreijahreszeitraum 2022–2024 anzupassen.“ So äußern sich die Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes AGB CGIL, SGBCISL, SGKUIL, ASGB, SAG und NURSING UP. Sie haben ein dringendes Treffen mit dem Landeshauptmann und Finanzlandesrat Arno Kompatscher sowie mit der Landesrätin für Personal, Magdalena Amhof beantragt.

„Angebot des Landes inakzeptabel“

Die Fachgewerkschaften halten das im gestrigen ersten Treffen zur Verhandlung des bereichsübergreifenden Kollektivvertrags 2022–2024 von der Landesagentur für Vertragsverhandlungen unterbreitete Angebot für inakzeptabel, das lediglich eine Einmalzahlung für das Jahr 2022 vorsieht. „Das Angebot wurde mit dem Argument begründet, dass keine weiteren Mittel zur Verfügung stehen außer den 350 Millionen Euro, 150 Millionen für 2024, 100 Millionen für 2025 und 100 Millionen für 2026, die jedoch auch für andere Verhandlungstische benötigt werden“, erklären die Gewerkschaften – wie zum Beispiel für das nicht-ärztliche Personal der Sanität, für Ärzte, für Lehrpersonal an staatlichen Schulen und zur Deckung der Kosten für die Elternzeiten.

„Für die Führungskräfte und Bürgermeister ist Geld da“

Die Fachgewerkschaften AGB CGIL, SGBCISL, SGKUIL, ASGB, SAG und NURSING UP sind „enttäuscht und überrascht, dass keine angemessenen Mittel für die öffentlich Bediensteten vorgesehen sind, während es äußerst einfach ist, die Gehälter der Führungskräfte zu erhöhen. Ebenso ist es leichtfertig über Gehaltserhöhungen für Bürgermeister zu sprechen. Reine Versprechungen, über die weitere Bereitstellung von Finanzmitteln, bleiben leere Worte. Genauso unbrauchbar sind Aussagen, wonach die öffentlich Bediensteten wichtig seien, wenn nicht konkrete Taten folgen“, schreiben sie in einer Aussendung. „Es geht hier nicht um Gehaltserhöhungen, sondern lediglich um Inflationsanpassungen. Tatsache ist, dass es zu einer regelrechten Flucht aus dem öffentlichen Bereich kommt und dass Ausschreibungen leer ausgehen. Die gestern vermittelte Botschaft zum Kollektivvertrag 2022–2024 ist sicherlich kein gutes Aushängeschild.“

Die Gewerkschaften kündigen im Herbst eine Reihe von Versammlungen mit den Bediensteten an.

stol

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