Sonntag, 23. Juni 2024

Ukrainische und russische Stellen melden Tote bei Angriffen

Bei neuerlichen russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind am Sonntag ein Mensch getötet und 10 weitere verletzt worden. Das teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow, auf Telegram mit. Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim kamen wiederum nach russischen Angaben mindestens 5 Menschen ums Leben, darunter 3 Kinder. Mehr als hundert weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es.

Ukraines Präsident Selenskyj fordrt westliche Hilfe für Flugabwehr. - Foto: © APA/dpa / Jens Büttner

Charkiw ist eine der am schwersten vom russischen Dauerbeschuss getroffenen Städte in der Ukraine. Die nahe der Grenze gelegene Großstadt war erst am Vorabend Ziel eines schweren Bombenangriffs mit mehreren Toten und mehr als 50 Verletzten.

Es habe Angriffe auf die zivile Infrastruktur gegeben, schrieb Synehubow auf dem Kurzmitteilungsdienst. 2 Stellen in Charkiw seien offenbar mit Gleitbomben attackiert worden. Unter den Opfern seien auch 2 Teenager, 2 Verletzte seien in ernstem Zustand. Bei dem Toten soll es sich um einen 73-jährigen Mann handeln. 2 der Verletzten seien minderjährig. Synjehubows Angaben zufolge gab es 3 Einschläge in mehreren dicht besiedelten Stadtvierteln. Die Schäden seien gewaltig, mehrere Hochhäuser seien schwer beschädigt.

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt des Landes nach Kiew und liegt nur etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Die russischen Truppen stehen derzeit etwa 20 Kilometer vom Stadtrand entfernt, nachdem sie bei einer Offensive im Mai von der Grenze aus Boden gutgemacht hatten.

Nach den Angriffen auf Charkiw vom Samstag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rasche Hilfe des Westens bei der Flugabwehr gefordert. In seiner abendlichen Videobotschaft verurteilte Selenskyj erneut den Gleitbombenangriff auf ein Wohnhaus im Zentrum nahe einer Bushaltestelle. Er sprach von 3 Toten und Dutzenden Verletzten. Die Behörden gaben die Zahl der Verletzten am Abend mit 56 an.

Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim wurden russischen Informationen zufolge hingegen mindestens 5 Menschen getötet worden, darunter 3 Kinder. Mehr als hundert weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Schwarzmeerstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Sonntag im Onlinekanal Telegram. Moskau wies Washington eine Mitverantwortung für den Angriff zu, da dieser mit ATACMS-Raketen aus US-Produktion ausgeführt worden sei. ́

apa

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