Nordtirol sei für Südtirols Studenten attraktiver, finanziell gesehen und aufgrund der Unterrichtssprache. „Dies führt zu einer Auswanderung unserer angehenden Pflegekräfte, die in Nordtirol studieren und nicht zurückkehren“, so Tschenett. „Es ist ein Braindrain, den wir uns nicht leisten können und dürfen.“
Der ASGB hat konkrete Lösungen vorgeschlagen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Südtirol zu erhöhen und den Mangel an Pflegekräften zu beheben. „Wir haben vorgeschlagen, dass angehende Krankenpfleger Ausbildungsverträge erhalten, die ihnen nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch Rentenversicherung bieten würden. Dieser Vorschlag ist nicht nur sinnvoll, er ist dringend. Und dennoch bleibt er unbeantwortet,“ sagt der ASGB-Chef.
Es sei klar, so Tschenett, dass die zuständigen Stellen sich dringend mit dem Problem auseinandersetzen und umsetzbare Lösungen finden müssten. „Es ist an der Zeit, dass wir unser Gesundheitssystem reformieren und in unsere zukünftigen Gesundheitsfachkräfte investieren. Die Zukunft unseres Gesundheitssystems hängt von ihnen ab,“ warnt Tschenett.
„Wir können nicht länger warten. Jeder Tag der Untätigkeit verschlimmert die Situation nur. Wir brauchen jetzt dringend Maßnahmen, um die Attraktivität Südtirols für Pflegestudenten zu steigern und den bevorstehenden Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems zu verhindern“, sagt der ASGB-Vorsitzende.