Das Innenministerium der in Afghanistan herrschenden Taliban berichtete, dass von Freitagabend bis Samstagmorgen rund 57.000 Afghanen „zwangsweise abgeschoben“ worden seien. Nach pakistanischen Regierungsangaben lebten zuletzt etwa 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete in Pakistan, 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere.
Afghanische Medienschaffende in Pakistan wohl von Abschiebung bedroht
Unterdessen warnte die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), dass rund 200 afghanische Medienschaffende in Pakistan von einer Abschiebung bedroht seien. Die Journalisten zurückzuschicken, werde ihr Leben gefährden, warnte RSF. Nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 waren zahlreiche Reporterinnen und Reporter aus Angst vor Repressionen ins Ausland und auch nach Pakistan geflohen.Pakistan kämpft derzeit mit vermehrten Anschlägen durch militante Gruppierungen, darunter die pakistanischen Taliban (TTP). Trotz ideologischer Nähe ist die TTP unabhängig von der Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan. Pakistan beschuldigt die in Afghanistan herrschenden Taliban jedoch, der TTP auf ihrem Boden Schutz zu gewähren.
Die pakistanische Armee wehrte nach eigenen Angaben am Samstag den Angriff einer mit den TTP verbündeten Gruppierung auf einen Ausbildungsstützpunkt der Luftwaffe ab. Bei den Auseinandersetzungen in der Provinz Punjab nahe der Grenze zu Afghanistan seien „neun Terroristen“ getötet worden, hieß es in einer Erklärung der Armee. Zu dem Angriff bekannte sich die erst kürzlich in Erscheinung getretene Tehreek-e-Jihad Pakistan (TJP). Bewaffnete Männer hätten den Armeestützpunkt in Mianwali am Samstagmorgen angegriffen, erklärte die Armee. Dabei sei „einiger Schaden an 3 bereits ausgemusterten Flugzeugen“ entstanden. Der Angriff sei letztlich abgewehrt und 9 feindliche Kämpfer getötet worden.