Auf die Frage, ob er ein derartiges Vorgehen Israels unterstützen würde, hatte Biden am Mittwoch gesagt: „Die Antwort ist Nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden.“ Alle G7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Raketenangriff zu antworten. „Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein“, sagte der demokratische Staatschef.
Atomwaffen als „größtes Risiko“
Trump sagte dazu nun in Antwort auf die Frage eines Teilnehmers seines Wahlkampfauftritts in Fayetteville: „Sie fragten ihn: 'Was denken Sie über den Iran, würden Sie den Iran angreifen?' Und er sagt: 'Solange sie nicht die nuklearen Sachen angreifen.'“ Das sei falsch von Biden gewesen, sagte der Ex-Staatschef. „Ist es nicht das, was man treffen sollte? Ich meine, es ist das größte Risiko, das wir haben, Atomwaffen“, fuhr Trump fort.„Wenn sie es tun wollen, werden sie es tun“, fügte Trump in Bezug auf Israel hinzu. „Aber wir werden herausfinden, was auch immer ihre Pläne sind.“
Der Iran hatte Dienstagabend einen massiven Raketen-Angriff gegen Israel ausgeführt, den zweiten innerhalb von sechs Monaten. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer Teil der rund 200 vom Iran abgefeuerten Geschosse abgefangen werden.
Trump bei Nahostkonflikt zurückhaltend
Teheran reagierte damit auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die verbündete Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu erklärte daraufhin, der Iran habe mit dem Raketenangriff „einen großen Fehler gemacht“ und werde „dafür bezahlen“.Der frühere Präsident Trump war zur jüngsten Eskalation im Nahen Osten bisher auffallend still geblieben. Er veröffentlichte Anfang der Woche lediglich eine scharfe Erklärung, in der er Biden und dessen Vizepräsident Kamala Harris für die ausufernden Spannungen verantwortlich machte.