2019 ging die Schriftstellerin unter dem Eindruck von Berichten über sexuelle Übergriffe des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit. Trump bezeichnete die Anschuldigungen im Juni 2019 - als er noch Präsident war - unter anderem als Schwindel und Lüge. Sie reichte daraufhin im November 2019 eine zweite Klage wegen Verleumdung ein.
Aggressionen im Internet ausgesetzt
Bei der Befragung durch ihre Anwältin sagte Carroll, dass sie zahlreichen Aggressionen im Internet ausgesetzt sei. „Ich wurde auf Twitter angegriffen, ich wurde auf Facebook angegriffen, ich wurde auf Nachrichtenblogs angegriffen, ich wurde in Nachrichten brutal angegriffen“, sagte Carroll. „Es war eine neue Welt.“ Sie habe früher 200 Briefe pro Monat von Lesern bekommen. Jetzt erhalte sie nur noch acht Briefe pro Monat. Außerdem hätten die Angriffe nicht nachgelassen. „Gestern öffnete ich Twitter und da stand 'Hey Lady, du bist eine Betrügerin',“ sagte Carroll. „Jetzt bin ich als Lügnerin, Betrügerin und Spinnerin bekannt.“Trumps Anwälte hatten dagegen argumentiert, dass Carroll die Kritik herausgefordert habe, indem sie Trump sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen habe. Zudem habe sie nur Schaden genommen durch „gemeine Dinge“, die in den sozialen Medien gepostet worden seien. Trumps Anwältin Alina Habba sagte in ihrer Eröffnungserklärung: „Unabhängig von ein paar gemeinen Tweets ist Frau Carroll jetzt berühmter als je zuvor in ihrem Leben und wird von vielen geliebt und respektiert, was ihr Ziel war“. Der Prozess wird in etwa drei bis fünf Tage dauern.