Sonntag, 21. Juli 2024

Erste „Euregio Soiree“ begeistert

Mit der dramatisierten Novelle „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ von Stefan Zweig präsentierte die Europaregion Tirol zusammen mit den Meraner Festspielen und dem Südtiroler Burgeninstitut am vergangenen Freitag auf der Trostburg in Waidbruck die erste „Euregio Soiree“.

Festspielepräsident Philipp Genetti zusammen mit Bürgermeister von Waidbruck, Philipp Kerschbaumer, Landeshauptmann-Stellvertreterin Rosmarie Pamer, Baron Carl Philipp von Hohenbühel, Präsident des Südtiroler Burgeninstituts und Euregio-Generalsekretär Christoph von Ach bei der ersten „Euregio Soiree“. - Foto: © stol

Der Rittersaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Rosmarie Pamer, Euregio-Generalsekretär Christoph von Ach und Walter Landi, Stadtrat von Leifers, sowie Anouschka van Rossem von Schloss Lebenberg, Philipp Kerschbaumer, der Bürgermeister von Waidbruck, und Claudia Plaikner, die Präsidentin des Südtiroler Heimatpflegeverbandes, waren gekommen, um dieses einzigartige Kulturprojekt mitzuerleben.

Schauspielprofi Sarah Kattih in der dramatisierten Novelle „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ bei der ersten „Euregio Soiree“ auf der Trostburg in Waidbruck. - Foto: © stol



Die Veranstaltung feierte gleich mehrfach Premiere. Auf Anregung der Meraner Festspiele, die sich auch für die Auswahl der Künstler verantwortlich zeichneten, bot die Europaregion Tirol damit die erste „Euregio Soiree“ auf der Trostburg. Das Kulturprogramm, das bisher im Waaghaus in Bozen stattfand, wurde damit zum ersten Mal außerhalb des Euregiositzes ausgetragen. Gleichzeitig wurde, so Hausherr und Südtiroler Burgeninstitut-Präsident Baron Carl Philipp von Hohenbühel, mit der ersten „Euregio Soiree“ der Rittersaal der Trostburg zum ersten Mal im Sinne des einstigen Schlossherrn Oswald von Wolkenstein mit einer solchen eindrucksvollen theatralischen Darstellung mit Musik bespielt.

In einer herausragenden 90-Minuten-Darstellung überzeugte die Charakterdarstellerin Sarah Kattih das Publikum von Anfang an. Dr. Christoph von Ach und Baron Carl Philipp von Hohenbühel begrüßten das Publikum. Festspielepräsident Philipp Genetti führte zu Beginn in das Meisterwerk „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ des deutsch-jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig ein. Musikalisch umrahmt wurde die dramatisierte Novelle von dem erstklassigen Violinisten Matthias Brommann, Regie führte Claus Tröger.

Hausherr und Südtiroler Burgeninstitut Präsident Baron Carl Philipp von Hohenbühel zeigte sich in seinen Grußworten von der Zusammenarbeit mit der Euregio und den Mearner Festspielen sichtlich begeistert. - Foto: © stol


Der anhaltende Applaus am Ende der Vorstellung zeigte einmal mehr, wie fruchtbar eine Zusammenarbeit mit einer Institution wie der Euregio, dem Burgeninstitut und der Kulturinitiative Meraner Festspiele, die für die künstlerische Darbietung verantwortlich zeichnete, sein kann. Bleibt nur zu hoffen, dass die „Euregio Soireen“ schon bald eine Fortsetzung erleben, wie es sich viele Zuschauer nach diesem rundum gelungenen Abend wünschten.

Stefan Zweig und die Novelle „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“

Stefan Zweig wurde 1881 in Wien als Sohn eines reichen jüdischen Fabrikanten geboren und zählte schon früh zu den ganz Großen. Die Novelle „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ schrieb er 1927 während seiner Zeit in Salzburg, in der er – zusammen mit seiner ersten Frau Friderike Winternitz – auf dem Kapuzinerberg wohnte.

Stefan Zweig zählt im deutschen Sprachraum zu den bedeutendsten Schriftstellern der Moderne. - Foto: © stol


Im selben Jahr 1927 veröffentlichte der damals bereits sehr bekannte Schriftsteller sein bis heute beliebtestes Werk „Sternstunden der Menschheit“. 1933, als sich die Machtverhältnisse in Deutschland veränderten, zählte er zu den meistgelesenen Schriftstellern im deutschsprachigen Raum.

1934 emigrierte Stefan Zweig zunächst über Paris nach London und dann 1941 über New York, Argentinien und Paraguay nach Brasilien, wo er sich 1942 – zusammen mit seiner zweiten Frau – das Leben nahm. Die Novelle „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ gilt als eines der Meisterwerke der Moderne. Stefan Zweig zeigt darin den Charakter einer Frau, der nach außen hin anders erscheint als er im Inneren ist.

Mit Sarah Kattih und Matthias Brommann standen zwei großartige Profis auf der Bühne

Sarah Kattih begeisterte das Publikum mit ihrer hinreißenden Darstellung in „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ - Foto: © stol


Sarah Kattih studierte am Schauspielstudio „Frese“ in Hamburg und an der Hamburger Stage School of Music. Inzwischen blickt die vielseitige Schauspielerin auf eine reiche Bühnen- und Fernsehkarriere zurück. Im Bereich des Films war sie u. a. zu sehen in „Großstadtrevier“, „Von Fall zu Fall“, „Staatsanwalt Posch ermittelt“, „Café Deutsch“, „Der Landarzt“ oder „Aprilkinder“.

Musikalisch umrahmt wurde die Darbietung von dem erstklassigen Violinisten Matthias Brommann. - Foto: © stol


Matthias Brommann studierte Violine bei Professor Isabella Petrosjan, einer Schülerin des weltberühmten Violinisten David Oistrach. Brommann musizierte bereits mit namhaften Künstlern wie Igor Oistrach und der Sopranistin Montserrat Caballé. Er war Konzertmeister des „Schleswig-Holstein Festival Orchesters“ unter Justus Frantz und spielte u. a. mit Richard Clayderman und Gunther Emmerlich. Seit über zwanzig Jahren ist Matthias Brommann Mitglied des Kammerorchesters der „Hamburger Camerata“.

stol

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