Ein US-Gericht auf der Marianen-Insel Saipan - einem US-Außengebiet im Westpazifik - hatte Mittwoch einen Deal zwischen dem Australier und der amerikanischen Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen abgesegnet. Assange ist damit nach 14 Jahren juristischen Tauziehens ein freier Mann. Von 2010 an hatte Wikileaks geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan der Whistleblowerin Chelsea Manning veröffentlicht.
Ehepaar trifft sich erstmals in Freiheit
Assange hatte seine Frau bis zur Ankunft in Canberra noch nie in Freiheit getroffen: Die Beziehung der beiden begann erst während seiner Zeit in der ecuadorianischen Botschaft. 2022 hatte das Paar, das zwei Kinder hat, im Belmarsh-Gefängnis geheiratet. Laut WikiLeaks war Assange dort 23 Stunden am Tag in Isolationshaft in einer sehr kleinen Zelle. Den Moment, in dem sie ihren Mann am Mittwoch in die Arme schließen konnte, beschrieb sie gegenüber dem Sender 9Now so: „Wir durften uns im Gefängnis nicht küssen, also war es der schönste Tag meines Lebens.“ Beide hätten geweint. „Es war unbeschreiblich.“Stella Assange sagte weiter, ihr Mann wolle nun zunächst Zeit mit seinen beiden kleinen Söhnen verbringen. „Es wird ein Prozess sein - er war in Gefangenschaft und unter sehr harten Bedingungen eingesperrt. Bis heute konnten wir kein normales Familienleben führen.“ Assange brauche nun Privatsphäre und Zeit: „Wir werden ihn selbst entscheiden lassen, wie er seine Tage und seine Zeit jetzt verbringen möchte.“ Vor allem freue er sich darauf, jeden Tag im Meer zu schwimmen und wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, sagte sie vor Parlamentariern in Canberra. „Er hat vor, richtiges Essen zu kosten und seine Freiheit zu genießen.“