Freitag, 2. Februar 2024

Auftrag für Bobbahn vergeben – Igls damit aus dem Rennen

Die Bob-, Skeleton- und Rodelbahn für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2026 in Mailand-Cortina wird in Cortina gebaut. SIMICO, die Gesellschaft, die für Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit den Spielen zuständig ist, hat dem italienischen Bauunternehmen Pizzarotti den Auftrag für die Bauarbeiten erteilt, erklärte die Regierung in Rom am Freitag.

Die aufgelassene Bobbahn in Cortina: Innerhalb von nur 13 Monaten soll ein Neubau errichtet werden. - Foto: © ANSA / Ansa / ANSA / ANSA

Mit diesem Beschluss ist die Aussicht einer Austragung der Wettkämpfe in Innsbruck-Igls wohl endgültig vom Tisch.

90 Arbeiter werden 7 Tage die Woche arbeiten

Der Eiskanal soll 81,6 Millionen Euro kosten und von Pizzarotti bis März 2025 fertiggestellt werden. Vorgesehen sind nur 13 Monate Bauzeit. Nach der Auftragsvergabe müssen die Baustellen spätestens Mitte Februar eröffnet werden. 90 Arbeiter werden 7 Tage die Woche daran arbeiten. Die Wettkampftests sind für die ersten beiden Monate des Jahres 2025 vorgesehen, also ein Jahr vor der Eröffnung der Winterspiele 2026.

Olympisches Komitee war gegen Neubau

„Diese Entscheidung setzt ein klares Zeichen und zeugt von der Entschlossenheit dieser Regierung, alle Arbeiten für die Spiele auf bestmögliche Weise und in Italien durchzuführen“, kommentierten Infrastrukturminister Matteo Salvini, und Sportminister Andrea Abodi. Das Internationale Olympische Komitee hatte sich gegen einen Neubau in Cortina ausgesprochen.

Der Sportlandesrat des Bundeslandes Tirol, Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ), der sich für eine Austragung der Bewerbe in Igls stark gemacht hatte, will die nun „offenbar“ getroffene Entscheidung „selbstverständlich akzeptieren“.

Eiskanal in Innsbruck-Igls wird trotzdem saniert

Er habe stets betont, dass die Entscheidung „im Gastgeberland und vom Olympischen Komitee gefällt“ werde, sagte Dornauer gegenüber der APA. Unabhängig davon werde der Eiskanal in Innsbruck-Igls unter seiner Ressortführung „saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Danach freuen wir uns wieder über eine Vorzeigeanlage von weltweiter Reputation.“

„Das ist rational nicht begründbar“

Harsche Kritik an der Entscheidung kam wiederum von Dornauers Koalitionspartner ÖVP. Sportsprecher und Landtagsabgeordneter Sebastian Kolland bezeichnete die Vorgehensweise der italienischen Regierung als „rational nicht begründbar“. „Ich halte das in vielerlei Hinsicht für einen Fehler und glaube, dass hier eine große Chance vertan wurde. Es macht vor allem wirtschaftlich, aber auch ökologisch betrachtet einfach keinen Sinn, nicht einmal 100 Kilometer Luftlinie von Innsbruck/Igls entfernt, eine neue Bahn um Dutzende Millionen Euro aus dem Boden zu stampfen, deren Auslastung nach den olympischen Bewerben wieder überschaubar sein wird.“

apa

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