Der italienische Außenminister Tajani will die Regierungspartei Forza Italia als neuer Chef aus der Krise führen. Die vor 29 Jahren von Berlusconi gegründete Forza ist einer von mehreren Juniorpartnern in der Koalitionsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.
„Ein fast nicht zu bewältigendes Erbe“
Die Forza Italia hat bereits seit Jahren Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Seit der Parlamentswahl vom September büßte sie einzige der 3 großen Koalitionsparteien in Umfragen an Zustimmung ein. Ihre Werte liegen bei 7 Prozent, während die Lega von Verkehrsminister Matteo Salvini auf 10 Prozent und Melonis Fratelli d'Italia auf annähernd 30 Prozent kommen.Zu Forza Italia stieß Tajani bereits im Gründungsjahr 1994 wurde damals Regierungssprecher Berlusconis, der Italien mit Unterbrechungen bis 2011 regierte.
Tajani sagte vor den Parteitagsdelegierten, er trete ein fast nicht zu bewältigendes Erbe an. „Es ist nicht einfach, eine politische Bewegung anzuführen, deren Anführer fast 30 Jahre lang Silvio Berlusconi war.“ Er wolle die Forza in der Mitte der Mitte-Rechts-Parteien positionieren und die Partei damit von ihren politischen Konkurrentinnen abgrenzen.