Sonntag, 28. April 2024

Colli über Wirth Anderlan: „Andreas ist nicht Jürgen und Jürgen nicht Andreas“

Die Rede des Südtiroler Landtagsabgeordneten Jürgen Wirth Anderlan bei der FPÖ in Wien hat hohe Wellen geschlagen und schockiert. Nun reagiert auch Andreas Colli, der auf der Liste von Wirth Anderlan kandidiert hat und mit ihm im Landtag sitzt.

Jürgen Wirth Anderlan (links) und Andreas Colli (rechts): „Es gibt keine Chefs bei der Liste JWA.“

Hier das Statement von Andreas Colli in Auszügen:

„Nach Jürgens Rede in Wien (Hier lesen Sie mehr dazu), gehen die emotionalen Wogen im Lande hoch. Die verschiedenen Reaktionen darauf, waren für mich wieder mal Lebensschule vom Feinsten, sehr aufschluss- und lehrreich.“

„Auch wenn man von verschiedensten Seiten versucht hat, wollte ich mich nicht zu irgendwelchen Aussagen nötigen lassen und ein paar Tage zuwarten.“

„Sie haben bei den Landtagswahlen mich und keinen Nazi gewählt“

„Die eine Seite versuchte mich über elektronische Medien und auch mit Zettelchen (natürlich anonym) in meinem Briefkasten auf unschöne Weise davon zu überzeugen, dass ich mich gefälligst von den Aussagen Jürgens zu distanzieren, diese zu verurteilen und eine zukünftige Zusammenarbeit mit ihm sofort zu unterlassen hätte.“

Hier klicken, um einen Kommentar von Arnold Sorg zur Rede von Jürgen Wirth Anderlan zu lesen.

„Sie hätten bei den Landtagswahlen mich und keinen Nazi gewählt, weil sie meine Arbeitsweise in den Jahren als Referent und Bürgermeister kannten und auch meine unbeugsame Haltung in der Coronazeit zu schätzen wussten.“

„Emotional alles durchaus verständlich“

„Und dann gab es die andere Seite, die ebenso vehement und mit Schaum vor dem Mund versuchte, Druck auf mich auszuüben, ich hätte den Jürgen zu verteidigen, sofort, öffentlich und bedingungslos hinter ihm und seinen Aussagen zu stehen, da er ja auch mein Chef sei.

„Das ist leider nicht gelungen“

Vor den Landtagswahlen habe ich über Monate versucht, für eine große Oppositionsliste mit verschiedenen Strömungen einzutreten, um eine echte Alternative anbieten zu können. Dies ist uns aus verschiedensten Gründen leider nicht gelungen.“

„Bin ein freier und unabhängiger Kandidat“

„Weil wir jedoch einen Beitrag zu den höchst notwendigen Veränderungen in diesem Land leisten wollten, haben wir auf der Liste JWA kandidiert, da Jürgen jedem Kandidaten zusicherte, als freier und unabhängiger Kandidat arbeiten und sein Amt ausüben zu können. Und genau so wird es auch jetzt im Landtag gehandhabt.“

„Als Beispiel: Jürgen stimmte gegen die neue Landesregierung und ich habe mich enthalten, da ich den Neuen eine Chance geben wollte. So auch bei anderen Abstimmungen sowohl in Bozen als auch in Trient.“

„Liste JWA hat keine Chefs“

„Die Liste JWA hat also keine Chefs denen man gehorchen müsste und auch keine gehorsamen Untertanen. Was es allerdings gibt, das sind unterschiedliche Arbeitsweisen und Methoden. Es gibt laut und leise, sichtbar und weniger sichtbar, Presse liebend und weniger, die Öffentlichkeit suchend und weniger. Aber jeder von uns trifft seine Entscheidungen nach seinem Wissen und Gewissen.“

Andreas ist nicht Jürgen und Jürgen nicht Andreas

„Ich möchte hier, beiden Seiten, also jenen die eine öffentliche Verurteilung meinerseits fordern aber auch jenen, welche eine bedingungslose Unterwürfigkeit fordern, ganz klar Folgendes sagen: Ich lehne es ab, nach den Erwartungen anderer zu leben, oder anders gesagt, ich weigere mich, gemäß den Erwartungen die andere an mich stellen zu leben.

Wer dann immer noch glaubt, mich in die eine oder andere Ecke drängen zu müssen, dem empfehle ich, die Themen auf meiner Homepage vor den Wahlen anzuschauen. Für diese Themen möchte und werde ich Arbeiten und keine Lebenszeit für das Spiel von Rechts und Links vergeuden, dafür ist sie mir einfach zu schade.“

stol

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