Die oppositionelle Demokratische Koalition (DK) wirft der Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orbán vor, sie überschütte mit der massenhaften Freilassung der Schleppern Ungarn mit Terroristen. Man erwarte sich von Innenminister Sándor Pintér in der Frage eine Risikoanalyse zu den möglichen Folgen für die nationale Sicherheit. Immerhin gehe aus einem aktuellen Bericht zur nationalen Sicherheit hervor, dass in Ungarn agierende Schlepperbanden mit den afghanischen Taliban in Kontakt stehen. Mit deren Hilfe hätten Mitglieder islamistischer Terrororganisationen, vom Balkan kommend, die ungarische Grenze passieren können, so die DK in der Aussendung.
Orbáns Regierung hatte Ende April beschlossen, einen Teil der zu dieser Zeit insgesamt 2600 in Ungarn wegen Menschenhandels Inhaftierten freizulassen. Österreich hatte das kritisiert und daraufhin die Grenzkontrollen zu Ungarn verschärft. Die EU-Kommission leitete in der Sache ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn ein.