Samstag, 22. Juni 2024

Unwetter in Südtirol: Mehr als 200 Einsätze für die Feuerwehren

Blauer Himmel, Sonnenschein: Wer am Samstagmorgen aus dem Fenster sieht, merkt zunächst nichts mehr von den starken Unwettern, die Südtirol in der Nacht heimgesucht haben. Zahlreiche Feuerwehren standen bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz.

Regen und Wind hielten die Einsatzkräfte im Land die ganze Nacht lang auf Trab.

Bereits am Freitag hatte die Agentur für Bevölkerungsschutz beschlossen, den Zivilschutzstatus auf Alfa-Aufmerksamkeit anzuheben: Speziell am Abend und in der ersten Nachthälfte wurden heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen erwartet.

Und so war es auch: Noch in der Nacht zog Landesmeteorologe Dieter Peterlin Bilanz: Über 2700 Blitze gingen demnach über Südtirol hinab, die stärksten Sturmböen wurden in Kollmann mit 82 km/h, Brixen mit 77 km/h und Salurn mit 71 km/h gemessen.

Die Unwetterfront gegen 22 Uhr. Bild: Dieter Peterlin


Auch Hagel fiel in verschiedenen Teilen des Landes: In Terenten fielen Hagelkörner mit einem Durchmesser von über 2 Zentimetern, wie Florian Schmalzl auf „Florians Wetterseite“ schreibt.

Gegen 1 Uhr verließ die Unwetterfront, die vom Vinschgau aus über das ganze Land gezogen war, Südtirol in Richtung Osttirol.

Mehr als 200 Einsätze

Wie der Landesfeuerwehrverband Südtirol am Samstagmorgen meldet, rückten die Feuerwehren des Landes in den Abend- und Nachtstunden zu über 200 Einsätzen aus, entfernten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste von Verkehrswegen und sicherten lose Bauteile oder andere gefährliche Gegenstände.


Die starken Regenfälle in kurzer Zeit sorgten für Überflutungen von Wohnungen, Kellern, Garagen und Betrieben.

In St. Johann im Ahrntal wurde aufgrund des starken Winds ein Hausdach abgedeckt.

Auch das Festival Alpen Flair in Natz-Schabs musste aufgrund des starken Regens kurzzeitig evakuiert werden.

Kurz nach Luttach musste die Landesstraße nach Weißenbach wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden, berichtet die Freiwillige Feuerwehr Luttach, ebenso die Bergstraßen auf den Brunnberg und den Herrenberg.

Nachdem sich die Unwetter gelegt hatten, wurden die Aufräumarbeiten in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma mit schwerem Gerät in Angriff genommen und die ganze Nacht lang weitergeführt.

Bäume haben mehrere Straßen in Luttach verlegt.


So konnten sowohl die Straße nach Weißenbach und die Herrenbergstraße – auch durch die Mithilfe des Straßendienstes – gegen 2 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Straße auf den Brunnberg bleibt vorerst gesperrt. Die Aufräumarbeiten werden nun, bei Tagesanbruch, wieder weitergeführt.

Auch andere Feuerwehren des ganzen Landes – unter anderem jene von Eppan, Leifers, Kardaun, Reschen, Brixen, Söll, Neumarkt, Welsberg und viele mehr – haben die Arbeiten in den frühen Morgenstunden wieder aufgenommen.


Auch für den heutigen Samstag sind wieder Gewitter vorhergesagt, diese sollen allerdings weniger heftig ausfallen.

liz

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