Donnerstag, 22. August 2024

Spurensuche in Terenten: Was ist mit Aaron Engl geschehen?

Die Bozner Staatsanwaltschaft hat den Leichnam von Aaron Engl zur Bestattung freigegeben. Gestern wurde er nach Terenten überführt. Die Beerdigung findet am Samstag um 15 Uhr statt. Indes laufen die Ermittlungen zum mysteriösen Todesfall des 24-Jährigen auf Hochtouren weiter – auch wenn ein Unfallszenario als das wahrscheinlichste gilt.

Nach der genauen Untersuchung des Fundortes von Aaron Engls Leichnam setzen die Forensik-Experten der Carabinieri des RIS nun an dessen Geländewagen die Spurensuche fort. - Video: stol

Zum bisherigen Ermittlungsstand können die Fahnder jedoch mit Sicherheit keine Hypothese ausschließen – also auch nicht Suizid oder Fremdeinwirkung.

Wie berichtet, hatten Passanten Sonntagfrüh auf der Wieseralm im Terentental auf etwa 1600 Metern Meereshöhe den leblosen Körper von Aaron Engl gefunden und Alarm geschlagen. Engls Leichnam lag neben seinem Geländewagen. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Körpers befand sich eine Motorsäge.

Der 24-Jährige war ein Sohn vom Wieserhof in Terenten gewesen. - Foto: © ANSA / Facebook / Engl Aaron



Die Rettungskräfte waren in kürzester Zeit vor Ort, konnten für Aaron Engl aber nichts mehr tun. Der 24-Jährige hatte eine schwere Verletzung am Hals erlitten, die von der Motorsäge zu stammen schien. Gleich am Montag wurde die Autopsie durchgeführt. Über das Ergebnis ist vorerst nichts bekannt. Die Tatsache, dass sein Leichnam inzwischen zur Bestattung freigegeben wurde, könnte aber darauf hindeuten, dass die Ermittler vorrangig von einem Unfallszenario ausgehen. Engl könnte beispielsweise beim Bedienen der Motorsäge abgerutscht oder gestolpert sein und sich so die tödlichen Verletzungen zugefügt haben.

Suche nach Fingerabdrücken und DNA geht weiter

Da sich aber bisher keine Augenzeugen gemeldet haben und aufgrund der Abgelegenheit des Fundortes keine Überwachungskameras in der Nähe sind, die den Ermittlern helfen können, einen Suizid bzw. Fremdverschulden auszuschließen, wird vornehmlich auf die Forensik gesetzt. Die Spurensicherer blieben den Sonntag über am Fundort, um die Umgebung, die Motorsäge und Engls Geländewagen zu untersuchen.

Das Auto scheint übrigens von besonderem Interesse zu sein: Es wurde zur Begutachtung an die Forensiker der Carabinieri des RIS in Parma übergeben. Diese sind bekanntlich Spezialisten im Sichern von Fingerabdrücken und genetischen Spuren. Diese Untersuchung des Fahrzeuges scheint darauf hinzudeuten, dass die Ermittler die potenzielle Anwesenheit einer zweiten Person auf der Wieseralm nicht ausschließen – jemand, der bei Engl gewesen sein könnte, während oder nachdem sich das Unglück ereignet hat.

Sollte es eine solche Person geben und diese sich entfernt haben, ohne dem 24-jährigen zu helfen, muss diese – einmal ausgeforscht – damit rechnen, wegen unterlassener Hilfeleistung belangt zu werden.

rc

Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden