Freitag, 5. Juli 2024

So heiratet Südtirol

2023 werden in Südtirol 2209 Eheschließungen gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr sind 116 Paare weniger den Bund der Ehe eingegangen. Die Tendenz ist jedoch seit 20 Jahren steigend: Im Vergleich zu 2003 hat die Zahl der Eheschließungen um 16,3 Prozent zugenommen, wie aus einer Erhebung des Landesstatistikinstituts Astat hervorgeht. Aber: Es wird immer später geheiratet.

2023 werden in Südtirol 2209 Eheschließungen gezählt. - Foto: © dpa-tmn / Christin Klose

Weniger Paare haben „Ja“ gesagt

Im Jahr 2023 geben sich in Südtirol 2209 Paare das Jawort, 5,0 Prozent weniger als im vorhergehenden Jahr. Dennoch liegt dieser Wert über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre.

Die Eheschließungsrate beträgt im Bezugsjahr 4,1 Hochzeiten je 1000 Einwohner (vorläufige Daten). 2022 lag ihr Wert bei 4,3 Prozent, deutlich über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 3,2 Prozent.

Im Vergleich dazu verzeichnet Österreich im Jahr 2022 eine Eheschließungsrate von 5,2 Eheschließungen je 1000 Einwohner, das Bundesland Tirol eine Rate von 5,6 Prozent. Auch in der benachbarten Schweiz fällt die Eheschließungsrate 2022 mit 4,7 Prozent höher aus als in Südtirol, da gleichgeschlechtliche Paare seit Mitte 2022 eine Ehe eingehen können und somit bei der Berechnung berücksichtigt wurden.

Der September ist der beliebteste Heiratsmonat

Der September ist auch im Jahr 2023 der beliebteste Monat für das Jawort (394 Eheschließungen). Knapp dahinter liegt der Juni mit 363 und der Mai mit 285 Trauungen. Der Jänner und der Februar, mit jeweils 53 und 75 Hochzeiten, sind nach wie vor die unbeliebtesten Heiratsmonate.

Standesamtliche Hochzeiten steigen weiter an

Im Jahr 2023 entschieden sich in Südtirol 572 Paare (25,9 Prozent) für eine kirchliche Trauung, 1637 (74,1 Prozent) heirateten standesamtlich.
Standesamtliche Eheschließungen liegen vor allem in den großen Gemeinden Südtirols im Trend.

Die Hochzeiten in Südtirol von Gemeinde zu Gemeinde finden Sie hier.

Die Stadt Bozen erfasste im Jahr 2023 294 standesamtliche Trauungen (87,2 Prozent), nur 43 Paare (12,8 Prozent) heirateten hingegen kirchlich. Ähnlich verhält es sich in Meran, wo die standesamtlichen Eheschließungen (129) die kirchlichen Trauungen (20) mit einem Anteil von 86,6% deutlich übertreffen.

Auf gesamtstaatlicher Ebene wurden im Jahr 2022 56,4 Prozent der Eheschließungen auf dem Standesamt geschlossen und 43,6 Prozent in der Kirche.

Zweitehen gehen zurück

2023 werden 473 Zweitehen geschlossen. Das entspricht einem Anteil von 21,4 Prozent an allen Hochzeiten, der im Vergleich zum Vorjahr (23,7 Prozent) etwas geringer ausfällt. Vor allem Männer trauen sich ein weiteres Mal (15,4 Prozent gegenüber 13,1 Prozent der Frauen).

Es wird immer später geheiratet

Die Südtiroler Bevölkerung hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte von der Tradition, in jungen Jahren zu heiraten, abgewandt und schiebt den Hochzeitstermin immer weiter auf. Viele Paare warten bis zum Alter von Mitte bzw. Ende 30, um den Bund der Ehe einzugehen.

Grund dafür könnten beispielsweise die hohen Kosten sein, die bei einer Hochzeitsfeier anfallen, aber auch die steigenden Wohnungs- und Lebenshaltungspreise. Weiters könnten sich die Prioritäten vieler Südtiroler und Südtirolerinnen in Richtung Studium oder berufliche Karriere verlagert haben.

Das durchschnittliche Alter des Bräutigams bei der Erstheirat liegt im Jahr 2023 bei 38,9 und jenes der Braut bei 36,4 Jahren. Im Vergleich zum Jahr 2003 sind die Brautleute rund 5 Jahre älter.

stol

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