Freitag, 26. Januar 2024

Schon am 28. Jänner sollen wieder Ski-Hubschrauber fliegen

Nach dem tödlichen Hubschrauberabsturz am 22. Jänner, bei dem die Südtiroler Unternehmer Heiner Oberrauch jr. und Andreas Widmann ihr Leben verloren und 3 weitere Freunde schwer verletzt wurden, hat der Betreiber des Unglückshubschraubers angekündigt, schon am 28. Jänner wieder Touristen fliegen zu wollen.

Die Skeena Mountains sind ein Paradies für Tiefschneefahrer – doch das Wetter in der abgelegenen Region im Nordwesten Kanadas ist tückisch.

In einem Beitrag in den sozialen Medien erklärte John Forrest, Präsident von Northern Escape, dass der Betrieb aus Respekt vor den Betroffenen vorübergehend eingestellt worden sei. Die Wiederaufnahme des Betriebs werde am 28. Jänner beginnen und soll bis zum 4. Februar die volle Kapazität erreichen.

Die kanadischen Behörden untersuchen den Vorfall. Bis ein Ergebnis vorliegt, wird wohl viel Zeit vergehen.

Keine zusätzliche Überprüfung angeordnet

Northern Escape Heli-Skiing wurde zuletzt 2022 von der zuständigen Behörde akkreditiert. Solche Inspektionen finden alle 5 Jahre statt, in den dazwischen liegenden Jahren genüge eine Selbstdeklaration, heißt es aus Kanada.

Das Unternehmen werde vor der neuerlichen Inbetriebnahme der Hubschrauber nicht eigens kontrolliert, da es erst vor 2 Jahren akkreditiert worden sei, heißt es etwa in einem Bericht der lokalen „Terrace News“.

Emilio Zierock (von links), Jakob Oberrauch und Johannes Peer.



Den schwer verletzten Jakob Oberrauch, Johannes Peer und Emilio Zierock geht es den Umständen entsprechend gut. An den Absturz mit dem Hubschrauber erinnern kann sich offensichtlich keiner der 3 Überlebenden.

Wie berichtet, waren Jakob Oberrauch (34) und Emilio Zierock (35) am Mittwoch von Terrace ins General Hospital nach Vancouver verlegt worden. Beide hatten sich beim Absturz verschiedenste Knochenbrüche zugezogen. Zierock zusätzlich noch den Bruch eines Halswirbels. Er ist nach 3 Tagen im künstlichen Koma aufgewacht. Alle Operationen sind gut verlaufen. Und auch Johannes Peer (34), der sofort nach der Bergung ins Universitätsklinikum von Nord Britisch Columbia nach Prince George überstellt worden war, geht es den Umständen entsprechend gut.

Heiner Oberrauch jr.



Die Leichen von Heiner Oberrauch jr. und Andreas Widmann konnten bis gestern noch nicht geborgen werden.

Andreas Widmann

Die Suche nach der Ursache: Warum stürzte der Helikopter ab?

Inzwischen läuft die Suche nach der Unglücksursache an. Wie ein Beamter des Transportation Safety Board (TSB/Kanadas Behörde für die Transportsicherheit, Anm. d. Red.) gestern der Lokalzeitung „Terrace Standard“ gegenüber bestätigte, haben Beamte der Bundesbehörde mit den Ermittlungen zum Absturz begonnen. „Wir haben bereits damit angefangen, Informationen über den Absturz zu sammeln“, sagte Liam MacDonald.

Die Dauer der Untersuchung hänge von der Einstufung des Absturzes ab. Im Idealfall werde ein Zeitrahmen von 250 Tagen veranschlagt. In schwerwiegenderen Fällen könne sich die Untersuchung jedoch auch über mehrere Jahre hinziehen. Sollte die Sicherheitskommission beschließen, das Wrack in ihren Labors zu untersuchen, wird es entweder nach Richmond oder Ottawa transportiert.



Davon ist man allerdings noch weit entfernt. Den Bergungsmannschaften ist es nämlich noch immer immer nicht gelungen, bis zu der Absturzstelle vorzudringen. Diese soll sich rund 50 Kilometer nördlich der westkanadischen Kleinstadt Terrace in den Skeena Mountains befinden – in einer weit entlegenen und völlig unzugänglichen Stelle, die nur mit dem Hubschrauber erreichbar ist.

Auf trauer.bz können Sie eine digitale Kerze für Heiner Jr. Oberrauch und Andreas Widmann anzünden.

kn/em

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